Teil 9
Etwas wochenlang groß ankündigen, setzt einen echt unter Zugzwang! Zeit, dass der Zombie also endlich einen neuen Innenhimmel spendiert bekommt, weil es wahrscheinlich jeder für einen Running-Gag halten würde, wenn Teil 7- 100 immer noch mit den Worten enden würden „...im nächsten Teil wird der Innenhimmel eingebaut."
Um eines vorwegzuschicken: Wenn es irgendwas gibt, das den Namen „Sauzeug" verdient hat, dann Sika-Flex! Dafür gibt es aber auch nichts, das auch nur vergleichbar klebt. Mein #1 Tipp, wenn jemand vorhaben sollte, sich einen dekorativen 40-Tonner als Wohnzimmerlampe über die Couch zu hängen! Deshalb war es auch erste Wahl beim Verkleben des Bastelfilzes auf dem Innenhimmel-Träger.
Der Ausbau des Himmels ist zugegebenermaßen etwas fummelig, da der 210er schon zur Clip-und-Click Generation gehört und nicht wie seine Vorgänger grundsätzlich durch Schraube und Muttern zusammengehalten wird. Nach erfolgter Demontage habe ich erstmal die ekelig klebrigen Schaumstoff-Polster-Reste zusammen mit dem Original-Bezug entsorgt und die Platte mit einer groben Bürste sauber gemacht. Auf evtl. vorhandenen Resten des klebrigen Schaumstoffes hält auch Sika-Flex schlechter, als auf einer glatten Unterlage.
Danach konnte das Bastelfilz von der Rolle aufgelegt und angepasst werden. Jetzt kam das berühmte Sauzeug ins Spiel. Wichtig beim Verkleben ist, dass die Masse gleichmäßig mit einem Spachtel verstrichen und weder zu dick, noch zu dünn aufgetragen wird. Keinesfalls daumendick, wie Nutella, das Ihr Euch morgens auf den Toast schmiert, weil sonst Beulen im Himmel sichtbar bleiben. ...eher so, wie Mutti immer Euer Schulbrot gebuttert hat. Stück für Stück kann jetzt das Filz aufgeklebt werden, der in möglichst dünner Qualität bestellt werden sollte (max 3mm), damit er sich faltenfrei verkleben lässt und anschließend auch wieder passt. Die Löcher für die Innenbeleuchtung sitzen eh schon so stramm, wie JLo´s Leggins in den 90ern.
Auf einer geraden Unterlage auf Socken in Geisha-Schrittchen auf dem verklebten Himmel herumlaufen verbessert das Ergebnis. Wenn alles einigermaßen fest ist, kann der Rand mit ca 2cm Überstand abgeschnitten werden. Dieser wird anschließend auf die Innenseite umgeklappt, verklebt und mit Wäscheklammern zum Trocknen fixiert. Fertig zum Einbau. ...ach ja: Nicht vergessen, die Löcher für die Beleuchtung auszuschneiden und ebenfalls nach innen umzuschlagen und zu verkleben.
So – jetzt aber fertig zum Einbau, der dem Ausbau in umgekehrter Reihenfolge entspricht. Teilweise ist das noch fummeliger, weil 20 Jahre alte Clipse schon recht spröde sein können. Falls die beiden Haken in der Himmel-Mitte nicht mehr halten sollten, ist das egal, wie ich feststellte. Der Himmel hält auch so. 1. Ist der Einbau ohne die Dinger deutlich einfacher, weil das Einfädeln wegfällt und 2. Ist der Himmel in sich so fest, dass er von alleine hält. Ganz wichtig ist allerdings, dass A, B, C und D Säulenverkleidungen komplett entfernt werden. Wer denkt, er könnte Zeit sparen, wenn er den Himmel irgendwie dazwischen schiebt, irrt (so auch ich) Beim Ausbau fällt das kaum auf, dafür aber umso mehr beim Wiedereinbau!
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Besser hätten das die Jungs in Affalterbach auch nicht hinbekommen – nur teurer!
Kurzum: Die Montage ging schneller, als ich dachte und das Ergebnis sieht auch besser aus, als ich vermutet hätte. Der Farbton und die Oberfläche des Filzes sind sehr nah an der schwarzen Säulenverkleidung bei meinem 240er und alles wirkt jetzt sehr harmonisch und fast serienmäßig. Hinzu kommt, das wir hier über Mickey-Maus Beträge für das Material reden.
Ach ja, bevor ich es vergesse: Sollte jetzt jemand ebenfalls einen Innenhimmel mit Sika-Flex einkleben wollen, ZIEHT EUCH EINWEG-HANDSCHUHE AN. Ich habe da nicht dran gedacht und hatte selbst nach zwei Durchgängen mit Nitroverdünnung und 30 Minuten Schruppen mit der Wurzelbürste Reste von dem Zeug an den Händen. Meine Hände fühlten sich danach an, wie die Pfoten einer Katze nach einem Tag im August auf einem Garagendach und waren stundenlang rosa-schwarz gescheckt. Ich ahne, warum der Typ aus der Carglas Werbung immer Handschuhe anhant...
3... 2... 1... meins! Der 850-Euro-Benz! Teil 8: Müll-Entsorgen und Bötchenfahren in Mülheim
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