Teil 6
Der Zombie musste ganz schön ran die letzten Wochen, seit wir auf´s Land gezogen sind!
Als IKEA Duisburg im Rahmen der Corona-Lockerungen wieder seine Pforten öffnete, standen wir bereits mit 1.5 Tonnen Anhänger im Schlepptau auf dem Parkplatz, um „die letzten Kleinigkeiten“ (drei A4-Seiten voll mit Namen wie Fix & Foxy, Øle und Snørre) für das neue Zuhause jenseits des Ruhrgebietstrubels zu besorgen. Auf der Fahrt hörte ich, wie jetzt übrigens häufiger, „Sweet Home Alabama“, um mich auf das neue Lebensgefühl zwischen Treckern, krähenden Hähnen, sowie Raps- und Rübenäckern einzustellen.
Die unbeschwerte Laune wich, als uns Lars (Name wahrscheinlich geändert) in der zuständigen Abteilung des Pressholz-Möbelhauses mitteilte, dass Bestellungen leider derzeit nicht vorkonfektioniert – schon gar nicht geliefert und erst recht nicht aufgebaut werden können.
Kurz überlegt und die Alternativen durchdacht. Keine gefunden, aber wenigstens darüber gefreut, für das Worst-Case Szenario den Anhänger dabeizuhaben.
Ob das passt? Der E 240 T (S210) ist ein echter Lieferheld
Aus dem „Wir fahren mal kurz zu IKEA, holen etwas Kleinkram und machen einen Liefertermin für den Rest“ wurde ein ganztägiges Fitness-Event, das dem Bau der ägyptischen Pyramiden recht nah kam. Wir mussten mit dem Gespann zweimal fahren, weil ich Angst hatte, der Zombie bricht mir irgendwo auf der A42 zusammen! Um 21:30 Uhr wurde der letzte Karton über die Schwelle geschleppt. Er muss aus abgereichertem Uran gewesen sein – so fühlten sich jedenfalls meine Arme an.
Schließlich haben wir es aber doch geschafft. Das Haus ist durchrenoviert, die Möbel stehen, sogar die Küche habe ich selbst aufgebaut, was bestimmt selbst den dicken Portas-Küchenmann in grüner Latzhose, der einem in den 80er Jahren vor jedem Baumarkt von einer Werbetafel angrinste, neidisch gemacht hätte. Letzte, harte Bewährungsprobe für den Zombie war der Transport von 80 Ytong-Steinen, die ich für den Bau einer Küchen-Theke brauchte. Selbst das Ding steht inzwischen. An IKEA erinnert nur noch eine saugend stramm, mannshoch mit leeren Kartons vollgestapelte Garage.
…was man vielleicht hier schon heraushört, ist das der Zombie in den letzten Wochen nur das absolute Mindestmaß an Aufmerksamkeit bekommen hat. Tanken, Ölstand checken, fertig.
Der Arme! Also gönnte ich ihm kürzlich wieder einen Aufenthalt zum Ausheulen bei seinem Freund Edi, der erstmal die nötigsten Dinge erledigt hat: ABS Sensor und Getriebe Platine tauschen, damit nicht ständig alle Warnlampen angehen und der Hobel nach jeder Linkskurve in den Notlauf geht. Der Ölverlust über einen spröden Blindstopfen am Motorgehäuse wurde ebenfalls beseitigt.
Wird der Zombie-Kombie zu einem Woodie mit Holz-Dekorfolie?
Der nächste Termin auf der Hebebühne kündigt sich bereits an. Zombie qualmt nämlich, wie ein ukrainischer Schulbusfahrer, wenn man ihn morgens anlässt. Nur ganz kurz – aber dafür heftig. Gott sei Dank hat noch keiner „Hyper, Hyper“ gerufen und angefangen zu tanzen, weil er dachte, Scooter tritt gleich aus dem Trockeneis-Nebel auf. Scheint die Sonne, wird es zudem affenheiß im Kombi. Neue Ventilschaftdichtungen und die Befüllung der Klima sind die nächsten Dinge, die erledigt werden MÜSSEN.
Ich denke natürlich auch schon an die Dinge, die gemacht werden KÖNNEN.
Ziemlich cool finde ich im Moment, die Seiten des Zombie mit Holz-Dekorfolie zu bekleben und so aus ihm einen schön geschmacklosen, aber sehr individuellen Woody zu machen.
Passt der improvisierte Dachhimmel?
Noch wichtiger ist aber im Moment, den bereits angekündigten Innenhimmel aus Bastelfilz mit SIKA-Flex einzubauen. Die derzeitige Lösung mit den sichtbaren Nieten (korrekterweise: Tacker-Klammern) mag ja im Bentley von Rudolph Mooshammer ganz gut ausgesehen haben – im Zombie kommt das Design aber nicht wirklich zur Geltung und wirkt extrem improvisiert. …was es ja strenggenommen auch ist.
Ansonsten läuft der Zombie seidenweich und schaltet brav und ruckfrei. Ich verstehe nicht, warum alle so über den 240er meckern. Der Motor läuft, wie ein Schweizer Uhrwerk (ebenso leise) , hat ausreichend Leistung und selbst die ihm nachgesagte Sauferei kann ich nicht nachvollziehen. Bis jetzt bin ich bei normaler Fahrweise immer mit knapp 10 Litern hingekommen. Was ich bisher Schlechtes über den Motor gehört hatte, entpuppte sich bis jetzt als Blödsinn. Ich kann nur dazu raten, nicht einfach alles zu glauben, was irgendwelche „Experten“ so in Online-Foren von sich geben.
Bremspedalübergabe bei SCHÖNE STERNE
P.S.: Keine Ahnung, warum ich übrigens vor ein paar Wochen ein neues Bremspedalgummi bestellt habe. Wahrscheinlich muss ich sowas gedacht haben, wie „…der Rest ist bestimmt ruck-zuck in Ordnung – aber das Gummi sollte bei der Laufleistung meinetwegen schonmal ausgetauscht werden“. Wie auch immer: Es ist übrig und wird nicht gebraucht. Wer es haben möchte, kann sich gerne bei mir melden. Er bekommt es dann bei „SCHÖNE STERNE“ von mir an der Zuschauertribüne übergeben – muss es dann aber auch direkt vor Publikum auf dem roten Teppich in sein Auto einbauen. Ich freu mich schon auf das Klemptner-Dekolleté bei der Montage…
1 Kommentar
Mercedes-Fans.de
19. Mai 2020 20:02 (vor über 4 Jahren)
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