Bei Mercedes-Benz steht der Rotstift inzwischen ganz oben auf der Agenda – und Konzernchef Ola Källenius erhöht spürbar den Druck, das Sparprogramm schneller und konsequenter umzusetzen. Der Autobauer will seine Fixkosten um fünf Milliarden Euro senken und dieses Ziel nun bereits bis Ende 2026 erreichen. Ursprünglich war dafür ein Jahr mehr eingeplant - so berichtet es das Manager Magazin. Dass der Zeitplan vorgezogen wird, ist weniger Ausdruck von Zuversicht als vielmehr ein Zeichen dafür, wie angespannt die Lage inzwischen ist.
Denn die operative Realität passt nicht zu den ursprünglichen Erwartungen. Der geplante Personalabbau kommt nur schleppend voran: Rund 4.500 Beschäftigte haben bislang Abfindungsangebote angenommen – intern hatte man mit etwa der doppelten Zahl gerechnet. Gerade der Abbau von Stellen in der Verwaltung gilt jedoch als zentraler Hebel des Sparprogramms. Zusätzlich sollen Einsparungen in der Beschaffung sowie Effizienzgewinne in Produktion und Entwicklung die Kostenbasis dauerhaft senken. Dass Källenius hier Tempo macht, zeigt: Geduld ist im Vorstand kaum noch vorhanden.
Der Druck hat einen klaren Hintergrund. Die Geschäftsentwicklung bleibt schwach, und eine schnelle Trendwende ist nicht in Sicht. Bereits im dritten Quartal musste Mercedes-Benz einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen: Das operative Ergebnis sackte im Vergleich zum Vorjahr massiv ab, die Marge schrumpfte spürbar. Umsatz und Absatz gingen ebenfalls zurück – ein Alarmsignal für einen Konzern, der lange als Inbegriff stabiler Erträge galt.
Auch der Blick nach vorn verheißt wenig Entlastung. Für 2026 erwartet Mercedes-Benz ein weiteres schwieriges Jahr. Intern rechnet man nicht mit nennenswerten Verbesserungen bei Umsatz, Absatz oder Profitabilität. Vielmehr sollen sich die Kennzahlen bestenfalls auf dem niedrigen Niveau von 2025 stabilisieren. Wachstum ist damit vorerst kein realistisches Szenario – umso größer wird der Zwang, die Kosten schneller zu drücken.
Besonders belastend ist die Lage in China, wo heimische Elektroauto-Hersteller den Markt zunehmend dominieren und ausländische Premiumanbieter unter starken Preisdruck setzen. Hinzu kommen die politischen Risiken im wichtigen US-Markt: Zölle und handelspolitische Unsicherheiten verteuern das Geschäft und drücken zusätzlich auf die Margen.
Unterm Strich zeigt sich: Mercedes-Benz steckt nicht in einer kurzen Delle, sondern in einer strukturellen Durststrecke. Ola Källenius reagiert darauf mit verschärften Sparvorgaben und einem beschleunigten Umbau – wohl wissend, dass die Krise auch 2026 nicht vorbei sein wird. Wachstum ist vertagt, Stabilisierung heißt das dringlichste Ziel. .
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