Klaus Kienle ist verstorben. Die prägende Figur in der Welt der klassischen Automobile ist mit 77 Jahren in seinem Wohnhaus verstorben. Anzeichen von Fremdeinwirkung soll es zum gegenwärtigen Zeitpunkt laut polizeilicher Informationen nicht geben.

Mit seiner Firma, der Kienle Automobiltechnik, setzte Klaus Kienle früh Maßstäbe in der Restaurierung von Mercedes-Benz-Klassikern und machte Ditzingen-Heimerdingen zum Wallfahrtsort für Oldtimer-Enthusiasten weltweit.

Kienles Leidenschaft galt insbesondere dem legendären Mercedes 300 SL. Unter seiner Leitung erlangte sein Unternehmen international einen exzellenten Ruf und zog eine illustre Kundschaft an, darunter gekrönte Häupter, Industrielle und Show-Größen. Die akribische Detailverliebtheit und das Streben nach Perfektion machten die Werkstatt zu einer der ersten Adressen für Liebhaber historischer Mercedes-Modelle.

Doch das Leben von Klaus Kienle war nicht frei von Turbulenzen. Im Mai 2023 geriet sein Unternehmen in die Schlagzeilen, als Ermittler des Landeskriminalamts die Geschäftsräume durchsuchten. Der Vorwurf: gewerbsmäßiger Betrug im Zusammenhang mit der Restaurierung und dem Verkauf von Oldtimern. Diese Ereignisse führten schließlich im Oktober 2023 zur Insolvenz der Kienle Automobiltechnik.

Nach der Insolvenz hat Mercedes-Benz zum 1. Februar 2024 zentrale Teile des Unternehmens übernommen. Die Mercedes-Benz Heritage GmbH integrierte erfahrene Fachkräfte, einen umfangreichen Ersatzteilbestand sowie spezialisierte Werkzeuge in das Mercedes-Benz Classic Center. Marcus Breitschwerdt, Leiter der Heritage GmbH, betonte die Verantwortung, das Erbe der Marke zu bewahren und wertvolles Fachwissen für die Zukunft zu sichern. ​

Trotz dieser Negativschlagzeilen bleibt Klaus Kienles Beitrag zur Automobilgeschichte unbestritten. Sein Engagement hat die Wertschätzung und Erhaltung klassischer Mercedes-Benz-Fahrzeuge maßgeblich geprägt. Mit seinem Tod verliert die Oldtimer-Gemeinschaft einen leidenschaftlichen Experten und Visionär. Wir empfehlen in diesem Zusammenhang einen spannenden Filmbeitrag des SWR „Skandal um Oldtimer“, der in der ARD Mediathek abgerufen werden kann.

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