Das Autódromo Hermanos Rodríguez wurde an diesem Wochenende zum Schauplatz eines entscheidenden Wendepunkts im Kampf um die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft – allerdings nicht im Sinne des Mercedes-AMG Petronas F1 Teams. Während Ferrari ein starkes Teamergebnis einfuhr und wichtige Punkte holte, musste Mercedes erneut einen Rückschlag hinnehmen und ist nach diesem Rennen in der Teamwertung auf Platz drei zurückgefallen.
Ein schwieriger Start ins Wochenende
Bereits im Qualifying deutete sich an, dass Mercedes nicht die Pace der Spitze würde mitgehen können. George Russell und Kimi Antonelli gelang zwar der Sprung in Q3, doch fehlte beiden das entscheidende Zehntel, um Ferrari und Red Bull ernsthaft unter Druck zu setzen. Die Balanceprobleme auf der Hinterachse zogen sich über das gesamte Wochenende, insbesondere im mittleren Sektor – genau dort, wo Abtrieb und Traktion entscheidend sind.
Rennverlauf: Kampfgeist ohne Lohn
George Russell erwischte am Sonntag einen ordentlichen Start, behauptete seine Position, geriet aber schon nach wenigen Runden unter Druck durch beide Ferrari-Piloten. Kimi Antonelli lieferte ein abgeklärtes Rennen, zeigte viel Übersicht in den Zweikämpfen und überzeugte erneut mit seiner Reifenpflege. Trotzdem fehlte Mercedes über weite Strecken das Tempo, um aus eigener Kraft nach vorn zu fahren.
Eine Safety-Car-Phase nach einem Zwischenfall im hinteren Feld öffnete kurzfristig strategische Möglichkeiten. Mercedes entschied sich für einen frühen Boxenstopp unter Virtual Safety Car – eine mutige Entscheidung, die aber nicht den gewünschten Effekt hatte. Ferrari reagierte souverän, konterte mit einem späteren Stopp und konnte die Track Position wiedererlangen.
Strategische Unterschiede entscheiden das Rennen
Während Ferrari die Reifen über längere Stints stabil managte, kämpften sowohl Russell als auch Antonelli in der Schlussphase mit Überhitzung und abbauendem Grip. Antonelli behauptete sich tapfer gegen McLaren und Aston Martin, verlor jedoch ebenfalls an Boden, als die Reifen auf den finalen Runden einbrachen. Beide Silberpfeile fuhren bis zum Rennende mit der weichen Reifenmischung und dann tauschte das Team erneut die Positionen der beiden Fahrer, um Kimi seine Position zurückzugeben, die er zuvor im Rennen an George abgegeben hatte, damit dieser versuchen konnte an Haas-Piloten Oliver Bearman vorbei zu kommen, was aber nicht gelang.
Besonders schmerzhaft: Die im Vorfeld erhoffte Rennphase mit freier Fahrt und niedrigem Reifenverschleiß trat für Mercedes nie ein. Ferrari dagegen konnte seine Pace Runde um Runde aufrechterhalten – ein Trend, der sich bereits in den vergangenen Rennen ankündigte und in Mexiko seinen Höhepunkt fand.
Ferrari übernimmt Platz zwei in der Konstrukteurswertung
Mit dem soliden Doppelpunktresultat hat Ferrari Mercedes nun in der Teamwertung überholt. Für Mercedes bedeutet die Verdrängung auf Rang drei in der Konstrukteurswertung nicht nur einen sportlichen Rückschlag, sondern auch ein wichtiges Signal in Richtung Saisonfinale: Der Kampf um Platz zwei ist offener denn je, aber die Momentumkurve zeigt derzeit klar zugunsten der Scuderia.
Ausblick: Die Luft wird dünner – und der Druck wächst
Mit nur wenigen Rennen verbleibend und Ferrari nun knapp vor Mercedes in der Teamwertung, steht fest: Jedes Rennen wird zur Entscheidungsschlacht. Mercedes muss Antworten finden – schnell. Mexiko hat deutlich gemacht, dass Ferrari aktuell das komplettere Paket besitzt: mehr Abtrieb, bessere Reifenstrategie, höhere Rennkonstanz.
Für Mercedes bleibt dennoch Hoffnung. Die kommenden Strecken liegen dem W14-Nachfolger tendenziell besser. Zudem wird erwartet, dass das Team in Brasilien ein weiteres Aero-Update bringt. Doch klar ist: Der Druck, den verlorenen zweiten Platz zurückzuholen, war selten so groß – und der Spielraum für Fehler noch nie so klein.
Das Rennen in Mexiko war ein Wendepunkt in der Saison 2025 – allerdings nicht im positiven Sinne für Mercedes. Ferrari hat beeindruckend Stärke demonstriert und Mercedes in der Konstrukteurswertung überholt. Für die Silberpfeile beginnt jetzt die entscheidende Phase der Saison: Der Kampf um die Vizemeisterschaft hat sich zu einem Duell auf Messers Schneide entwickelt – und Mercedes steht unter Zugzwang.
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Die O-Töne
George Russell
Das war ein frustrierender Nachmittag. Zu Beginn fuhren drei Fahrer in Kurve eins über das Gras, behielten ihre Positionen oder machten Plätze gut, ohne dafür bestraft zu werden. Ich blieb auf der Strecke und fiel dadurch leider zurück.
Von da an war es schwierig, in einer Reihe von Autos festzustecken, insbesondere wegen der "Dirty Air". Wir haben die Plätze getauscht, um das Teamergebnis zu optimieren, aber letztendlich hatten wir einfach nicht die Pace, um uns nach vorne zu kämpfen. Wir haben noch vier Rennen vor uns und müssen wieder etwas Schwung aufnehmen, wenn wir im Kampf um den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung die Nase vorn haben wollen.
Kimi Antonelli
Das war heute kein einfaches Rennen. Ich habe in Kurve eins Plätze verloren und ab da hatten wir zu kämpfen. Wir steckten hinter einer Reihe von Autos fest, die wir nicht überholen konnten, da wir nicht schnell genug waren.
Wir haben uns entschieden, die Positionen in unserem zweiten Stint zu tauschen. Wir befanden uns in einer Reihe von Autos hinter Bearman, wodurch sich der Reifenabbau verschlechterte. Wir werden überprüfen, ob das die beste Entscheidung war. Letztendlich hatten wir heute aber nicht die Pace, um uns nach vorne zu kämpfen. Sowohl George als auch ich haben eine Position gegenüber Piastri verloren, der schneller zu sein schien. Unser Fokus liegt nun auf Brasilien und darauf, in den verbleibenden vier Rennen in der Konstrukteurswertung wieder vor Ferrari zu landen.
Bradley Lord, Team Representative
Es war ein schwieriger und frustrierender Nachmittag für uns. Wir fuhren in einer Gruppe von Autos, die von der Pace her innerhalb einer Zehntelsekunde lagen. Zudem mussten wir uns gegen den schnelleren McLaren von Piastri hinter uns verteidigen.
Aufgrund des höheren als erwarteten Reifenabbaus war die Strategie zwischen einem und zwei Stopps ausbalanciert. In Runde 47 riefen wir Kimi zum zweiten Stopp herein, dicht gefolgt von Piastri und Hamilton. Leider kostete ihn ein langsamer Stopp einen Platz. Als klar wurde, dass wir keine Positionen mehr gutmachen konnten, stellten wir die Reihenfolge aus der Anfangsphase des Rennens wieder her und kamen auf den Plätzen sechs und sieben ins Ziel. Letztendlich war es ein Nachmittag der Schadensbegrenzung und unser Kampf um den zweiten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft bleibt weiterhin spannend.
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