Auf dem Genfer Auto-Salon 1963 präsentierte Mercedes-Benz den damals neuen 230 SL (W 113). Er ist als komfortabler, zweisitziger Reisewagen mit hohen Fahrleistungen konzipiert und ersetzt den 190 SL (W 121) und den 300 SL Roadster (W 198). Das Äußere ist geprägt von klaren und geraden Linien sowie dem SL-Gesicht mit großem zentralen Mercedes-Stern. Das optionale Hardtop mit hohen Scheiben und dem von schmalen Säulen getragenen Dach erinnert durch seine nach innen gewölbte Form an asiatische Tempelbauten. Das bringt dem W 113 den Beinamen „Pagode“ ein. Basis der Bodengruppe sind die Mercedes-Benz „Heckflosse“-Limousinen der Baureihe 111, die weltweit ersten Personenwagen mit Sicherheitskarosserie. Von der entsprechenden Forschung profitiert auch diese SL-Generation.
Das Fahrwerk, übernommen aus der Limousine Mercedes-Benz 220 SE, ist auf die Belange des sportlichen Autos abgestimmt. Die Federung ist straff und zugleich für einen Sportwagen seiner Zeit fast untypisch komfortabel. Der Sechszylindermotor stammt ebenfalls aus der Limousine, ist jedoch für den Einsatz im SL modifiziert. Der auf 2,3 Liter Hubraum aufgebohrte Motor leistet 110 kW (150 PS) und ist ein tendenziell sportlich ausgelegter Antrieb.
Fast 50.000 Pagoden werden gebaut
1967 löst der Mercedes-Benz 250 SL den 230 SL ab. Die Änderungen betreffen im Wesentlichen den Motor und die Bremsanlage. Der hubraumgrößere Motor bietet ein zehn Prozent höheres Drehmoment, so fährt sich der 250 SL deutlich elastischer. Neben den drei bekannten Karosserieausführungen (Roadster mit Klappverdeck, Coupé mit abnehmbarem Dach und Coupé mit abnehmbarem Dach und Roadsterverdeck) ist der 250 SL auf Wunsch auch als Coupé mit Fondsitzbank lieferbar. Bereits weniger als ein Jahr nach seiner Präsentation wird der 250 SL vom Mercedes-Benz 280 SL mit 2,8-Liter-Motor und 125 kW (170 PS) Leistung ersetzt. Von 1963 bis 1971 entstehen insgesamt 48.912 „Pagoden“ der Baureihe W 113.
Schönes SL-Exemplar bei HK-Engineering
Bei HK-Engineering in Polling steht aktuell ein besonders schönes Exemplar zum Verkauf. Die SL-Spezialisten bieten einen Mercedes-Benz 280 SL (W113) in der eleganten Farbe Papyrusweiss an. Kombiniert wird der Lack mit einem rotem Leder-Interieur und wahlweise mit einem schwarzen Softop oder einem Hardtop in Wagenfarbe. Laut Mercedes-Benz Datenkarte wurde die Pagode am 30. Juli 1968 in die USA ausgeliefert. Mittlerweile zurück in Deutschland, wurde der SL in den Jahren 2015 und 2016 restauriert und weißt dementsprechend einen guten Zustand auf. Seit besagter Restauration hat der Roadster lediglich 19.800 Kilometer zurückgelegt. Der M130 Sechszylinder-Reihenmotor mit 170 Pferdestärken, die durch ein 4-Gang Automatikgetriebe an die Räder übertragen werden, sorgt für genug Vorschub und jede Menge Fahrspaß.
Matching Numbers und ein heißer Preis?
Es existiert ein Wertgutachten aus August 2022 über 162.200 Euro. Der Mercedes-Benz 280 SL mit "Matching Numbers" soll bei HK-Engineering 139.000 Euro kosten. Hier geht es direkt zum Inserat bei HK-Engineering.
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