Das Fahren im offenen Wagen wird seit der Erfindung des Automobils immer wieder neu interpretiert. Im September 1991 folgt nach einer Pause von 20 Jahren das nächste klassische Mercedes-Benz Cabrio. Der offene Viersitzer basiert auf dem Coupé der Baureihe 124 und ist heute längst ein gefragter Youngtimer. Wir stellen vor: Die Baureihe (BR) A 124 - "A" wie aufgeschnitten...
Die Entwicklung des Cabrio nimmt das Coupé zur Grundlage. Mit hohem konstruktivem Aufwand wird der Zweitürer für die Rolle als offenes Fahrzeug vorbereitet allein zur weiteren Versteifung der Karosserie müssen rund 1000 Teile neu konstruiert werden. Insgesamt braucht jedes Cabrio mehr als 130 Kilogramm zusätzliches Blech, um die fehlenden 28 Kilogramm des Coupé-Dachs statisch zu kompensieren. Karosserieschwingungen, eine systembedingte Schwäche offener Fahrzeuge, werden durch vier Schwingungstilger beseitigt, die im linken Dämpferbein, im Dachrahmen und in den seitlichen Kofferraummulden angebracht sind.
Um das Fehlen des seitlichen Dachrahmens weitgehend zu kompensieren, sind die A-Säulen im knickgefährdeten Bereich mit innenliegenden Profilblechen zu einer stabilen Einheit verschweißt. Ein vollwertiges Sicherheitssystem bringt die Kombination dieser A-Säule mit einem automatischen Überrollbügel. Eigens für den Typ 300 CE-24 Cabriolet wird ein hinter den Fondsitzen angeordneter Linearbügel entwickelt, der bei einem drohenden Überschlag innerhalb von 0,3 Sekunden nahezu senkrecht nach oben fährt und gleichzeitig als Kopfstütze für die Fondpassagiere dient. Zu diesem Zweck kann der Überrollschutz auch manuell ausgefahren und wieder abgelegt werden.
Das voll versenkbare Verdeck überzeugt durch eine Fülle durchdachter technischer Details. In versenktem Zustand nimmt die 43 Kilogramm schwere, hochpräzise Konstruktion mit 27 Gestängeteilen und 34 Gelenken nur ein Volumen von 80 Litern ein, sodass der Kofferraum immer noch großzügig bemessen ist. Die große heizbare Heckscheibe aus Sicherheitsglas ist durch einen Doppelrahmen bündig mit der Außenhaut verschraubt und bietet verzerrungsfreie Sicht nach hinten.
Zur Erhöhung des Bedienkomforts gibt es als Sonderausstattung eine elektrohydraulische Verdeckbetätigung. Zehn Ventile und zwölf elektrische Endschalter kontrollieren den fehlerfreien Ablauf der drei Schwenkbewegungen sowie das korrekte Einrasten der verschiedenen Verschlüsse und überwachen den geschlossenen Zustand während der Fahrt.
Die Tradition dieses Cabriolets der E-Klasse setzen nach dem Produktionsende der Baureihe 124 die offenen Versionen der CLK-Klasse fort, der A 208 (1998 bis 2003) und der A 209 (2003 bis 2009). Ende März 2010 erscheint schließlich das Cabriolet der E-Klasse wieder mit einem klassischen Stoffdach.
3 Kommentare
Pierro
19. November 2013 09:57 (vor über 10 Jahren)
Benzfan1996
18. November 2013 19:49 (vor über 10 Jahren)
HanSchopp
15. November 2013 23:31 (vor über 11 Jahren)
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