Mercedes-Benz setzt große Erwartungen in den neuen CLA EQ. Das erste Modell auf der MMA-Plattform soll nicht nur die Elektromobilität der Marke neu definieren, sondern auch endlich den erhofften Markterfolg bringen. Die ersten Signale sind vielversprechend: Die Nachfrage übertrifft bereits jetzt die Planungen - und deswegen wird demnächst die Produktion im MB-Werk Rastatt hochgefahren, berichtet Automobilwoche.
Mercedes-Benz reagiert auf die hohe Nachfrage nach dem neuen CLA EQ und erhöht die Produktionskapazitäten im Werk Rastatt früher als ursprünglich vorgesehen. Schon in der zweiten Jahreshälfte soll der vollelektrische Kompaktwagen im Drei-Schicht-Betrieb vom Band laufen. Für den Konzern ist der CLA EQ ein strategisch zentrales Modell – mit ihm startet die neue Mercedes Modular Architecture (MMA), auf der künftig weitere E-Fahrzeuge basieren sollen.
„Mit dem neuen CLA EQ treffen wir offensichtlich genau ins Schwarze“, sagte Jörg Burzer (Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Produktion, Qualität und Supply Chain Management) auf einer Veranstaltung in Stuttgart-Untertürkheim. Dort werden die elektrischen Antriebe für das Modell gefertigt – derzeit etwa 200 Einheiten pro Tag, was einer Jahreskapazität von rund 50.000 Fahrzeugen entspricht. Die Plattform sei jedoch auf deutlich mehr ausgelegt: „Die Kapazitäten sind auf Hunderttausende ausgelegt“, so Burzer.
Reibungsloser Produktionsstart – robuste Lieferketten
Der Anlauf sei bisher ohne größere Störungen verlaufen. Auch auf mögliche Engpässe bei kritischen Komponenten sieht man sich vorbereitet. „Mit der Halbleiter-Krise haben wir unsere Lieferkette deutlich robuster aufgestellt“, erklärte Burzer. Selbst bei den zuletzt stark nachgefragten Seltenen Erden, deren Verfügbarkeit durch geopolitische Spannungen beeinträchtigt war, gebe es aktuell keine Einschränkungen.
Lieferzeiten steigen – Bestellstopp für Mitarbeiter
Die starke Nachfrage nach dem CLA EQ hat jedoch eine Kehrseite: Fahrzeuge, die heute bei Händlern bestellt werden, sollen Berichten zufolge frühestens im kommenden Jahr ausgeliefert werden. Intern wurde offenbar bereits ein Bestellstopp für Mitarbeiter ausgesprochen, um die Kundenpriorisierung sicherzustellen. „Kunden haben immer Vorrang“, stellte Burzer dazu klar.
Auch Verbrennervariante kommt – mit Motoren made in China
Während der Fokus aktuell klar auf der elektrischen Variante liegt, plant Mercedes zum Jahresende auch die Produktion einer konventionellen CLA-Version. Die Motoren stammen aus einer Kooperation mit dem chinesischen Autobauer Geely.
Fazit: Alles oder nichts
Für Mercedes-Benz ist der CLA EQ mehr als nur ein weiteres E-Modell. Er steht für eine neue Plattform, eine neue Designlinie und ein neues technologisches Versprechen. Angesichts schleppender Verkaufszahlen früherer EQ-Modelle ruht auf ihm eine hohe Erwartungslast. Die aktuelle Nachfrage gibt Anlass zur Hoffnung – doch erst die kommenden Monate werden zeigen, ob der CLA EQ tatsächlich der Gamechanger wird, den sich die Stuttgarter erhoffen.
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