Mit der Unterzeichnung eines gemeinsamen Memorandums auf dem 29. Internationalen Automobil-Elektronik-Kongress bläst die deutsche Autoindustrie zur Aufholjagd in einem der entscheidenden Zukunftsfelder: der Fahrzeugsoftware. Unter Koordination des VDA haben sich elf Unternehmen der Branche (darunter BMW. Bosch, Continental, Mercedes-Benz, Volkswagen, ZF) zusammengeschlossen, um in einer vorwettbewerblichen Open-Source-Allianz gemeinsam Software zu entwickeln – schneller, effizienter und sicherer.

Die Initiative ist ein strategischer Schulterschluss, mit dem die deutschen Hersteller und Zulieferer den Rückstand gegenüber Tech-Konzernen wie Huawei, Xiaomi oder Google verringern wollen. Denn Software ist heute nicht nur einer der größten Kosten- und Komplexitätstreiber, sondern auch der Schlüssel zu Innovationen wie autonomem Fahren und digitalem Kundenerlebnis.

Die Zusammenarbeit erfolgt im Rahmen des S-CORE-Projekts der Eclipse Foundation – herstellerunabhängig, transparent und offen für internationale Partner. Dabei liegt der Fokus auf Software-Bausteinen, die nicht unmittelbar differenzierend sind, aber funktionale Sicherheit und Entwicklungsstandards garantieren. Durch den „Code-First“-Ansatz wird die Entwicklung beschleunigt und standardisiert – eine wichtige Grundlage für wettbewerbsfähige Plattformen.

Bis 2026 soll ein serienreifer Softwarebaukasten für autonomes Fahren zur Verfügung stehen. Ziel ist ein offenes, kollaboratives Ecosystem, das es allen Beteiligten ermöglicht, Ressourcen zu bündeln und sich gleichzeitig auf echte Alleinstellungsmerkmale zu konzentrieren. Eine richtige Entscheidung zur richtigen Zeit – für mehr Tempo, Qualität und Zukunftsfähigkeit in der europäischen Automobilindustrie.

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