Vorbildlich erfüllt der Unimog tagtäglich auf allen Kontinenten seine Pflicht. Seit 1951 von Mercedes gefertigt, wird das schier unverwüstliche Arbeitspferd – natürlich entsprechend aktualisiert – bis heute gebaut. Den knuffigen-charakteristischen Unimog kennt praktisch jeder. Freilich dürfte man eine Doppelkabine der Baureihe 406 eher selten zu Gesicht bekommen. Denn von diesem Modell wurden lediglich 353 Exemplare gefertigt.
Nur wenige Unimogs der Baureihe liefen mit Doppelkabine vom Band
Gemeinsam mit der Serie 416 (langer Radstand) erblickte die Baureihe 406 im Jahr 1963 das Licht der Welt. Von 1974 bis 1986 liefen dann besagte 353 Dokas mit der internen Bezeichnung “406.145“ vom Band des Mercedes-Benz Werks in Gaggenau.
Der Unimog muss zum Militär
Ursprünglich wurde der 1975 montierte Unimog bei der deutschen Luftwaffe als Flugzeugschlepper in Dienst gestellt. Der von einem 5.7-Liter Sechszylinder-Dieselaggregat (84 PS) angetriebene Mercedes, verfügt über eine Wandlerkupplung, um ein ruckelfreies Anfahren zu ermöglichen.Nicht, dass den Jet-Piloten ausgerechnet beim Rangieren übel wird....!
Ein Auto für alle Fälle
Das Getriebe verfügt über sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge. Ganz der bewährte Allrounder kann der Unimog einen hydraulischen Front- und Nebenantrieb via Zapfwelle vorweisen. Dank dessen sind den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des allradgetriebenen Arbeitstiers eigentlich keine Grenzen gesetzt. Zudem erhielt der Mercedes nachträglich eine Lade-Rampe mit integrierten Stau-Boxen.
Blau und wow!
Als der Unimog ausgemustert wurde, kam er in die behütende Hände eines Sammlers, der die Doka 2007 restaurieren ließ. Durch die Neulackierung in der originalen Unimog-Farbe Enzian-Blau wandelte sich das einstige Militär-Fahrzeug zum adretten Zivilisten. In Sachen Technik und Karosserie waren nur wenige Reparaturen erforderlich. Denn die Schirrmeisterei der Luftwaffe ist auf Zack und hat den Unimog immer bestens gewartet. Und allzu viele Betriebsstunden kamen für den Mercedes im Laufe seiner Dienstjahre sowieso nicht zusammen.
Heute schiebt der automobile Malocher als Sammler-Exponat eine ruhige Kugel
In einer weiteren Restaurationsphase kam der Innenraum in den Genuss einer umfassenden Aufarbeitung. Mit neuen Bezügen für die Sitze, die Türverkleidungen und den Dachhimmel präsentiert sich der Unimog nunmehr wie neu. Deshalb vermittelt der Mercedes trotz seines fortgeschrittenen Alters den Eindruck, als wollte er direkt mit der Arbeit beginnen, um sich in typischer Unimog-Manier tüchtig ins robuste Zeug zu legen. Könnte er sicherlich auch, doch ist die tadellos instandgesetzte Doka für die richtig harten Schmuddeljobs wohl jetzt zu schade...
Bilder: Bonhams
6 Bilder Fotostrecke | Rar und rastlos: 1975er Unimog mit seltener Doppelkabine
1 Kommentar
Egide aus belgien
2. Juli 2015 20:16 (vor über 9 Jahren)
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