Mille Miglia: Das Rennen ist gelaufen

Sternstunden auf der Mille Miglia 2010 - Markus Jordan vom Mercedes Benz Passion Blog berichtet für Mercedes-Fans.de

Mille Miglia: Das Rennen ist gelaufen: Sternstunden auf der Mille Miglia 2010 - Markus Jordan vom Mercedes Benz Passion Blog berichtet für Mercedes-Fans.de
Erstellt am 12. Mai 2010

Alle Jahre wieder lockt die Mille Miglia die schönsten Automobile und große Fahrer-Legenden nach Italien. An den Start zu den berühmten 1000 Meilen rollten auch etliche Traum-Klassiker aus dem Hause Mercedes-Benz. Wir bekamen das Angebot, mit einem 220A Ponton-Mercedes (1954) teilzunehmen. Eine solche Gelegenheit läßt man natürlich nicht ungenutzt verstreichen. Überglücklich sagten wir sofort zu. Doch welche enormen Strapazen dieser klassische Renn-Event für Mensch und Material bedeutet, sollten wir erst im Verlauf der Traditions-Tour erfahren.

Stelldichein der automobilen Klassiker

Mercedes-Benz ist dieses Jahr mit dem größten Werksteam nach Italien angereist, insgesamt gingen neun Flügeltürer 300SL an den Start, sowie drei SSK und ein SS (pilotiert u.a. von Entwicklungsvorstand Dr. Thomas Weber der Daimler AG), sowie der eingangs erwähnte 220A Ponton und ein Prototyp I des W194 –letzter besetzt mit Ex-Formel-1-Piloten Mika Häkkinen sowie David Coulthard.

Alte Bekannte

Ebenfalls im Teilnehmerfeld dabei: Jochen Maas sowie Uschi Glas-Hermann im 300SL, sowie Formel 1-Legende Sir Jackie Stewart. Das Feld selbst wurde von einem aktuellen SLS unter Dieter Glemser und zahlreichen Werksfahrzeugen begleitet.

Tag 1: Brescia - Bologna

Der Startschuß für die 193 km von Brescia nach Bologna fiel am Donnerstag um 19.30 Uhr. Zuvor stellten sich die Fahrzeuge in der Innenstadt von Brescia. Sehr zur Begeisterung der Bevölkerung, welche das Teilnehmerfeld mit einem Blitzlichtgewitter in die Nacht verabschiedete. Vom Gardasee führte die Strecke über 193 km bis nach Bologna. Das Gros der Teilnehmer hatte die Nachtetappe gegen 2 Uhr morgens hinter sich gebracht.

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Tag 2: Brescia – Rom

Pünktlich ab 07.00 Uhr setzten sich das Teilnehmerfeld Richtung Rom in Bewegung. Zwischendurch hieß es, den Formel 1-Kurs in Imola zu absolvieren. Nachdem der Stadtstaat San Marino passiert war, führte die Route über kurvige Landstraßen und atemberaubende Pässe nach Urbino.

Nach einem italienischen Lunch ging es über einen 2000 Meter hohen Apenninen-Pass (mit 6 Meter Schnee) endlich Richtung Rom. Nach 520 Kilometern und 15 Stunden Fahrzeit trafen die ersten Fahrzeuge gegen 22 Uhr an der Engelsburg in Rom ein. Anschließend rollten die Wagen durch das nächtliche Rom an den Sehenswürdigkeiten der ewigen Stadt vorbei.

Tag 3: Rom – Brescia

Die finale Etappe führte zurück Richtung Norden. Nach anfänglichen Regenschauern blinzelte die Sonne dann doch zwischen den Wolken hervor und wärmte die autobegeisterten Zuschauer, welche in großer Zahl die Strecke säumten. Über Sienna und Florenz ging es nach Bologna und von dort über Parma weiter Richtung Ziel auf der Viale Venezia in Brescia, welches nach 660 km und 15 Stunden Fahrzeit erreicht wurde.

Alle 15 Fahrzeuge von Mercedes-Benz trafen unversehrt am Ausgangspunkt ein. Nicht zuletzt ist dies ein Verdienst des hervorragenden Teams von Mercedes-Benz Classic, das hinter den Kulissen für einen perfekten Ablauf sorgte. Mechaniker warteten und säuberten nachts die Fahrzeuge, oder behoben technische Mängel. Man spürte, dass die Mechaniker ebenfalls mit dem Herzen dabei waren. Keine Frage: Beim Classic-Team von Mercedes-Benz sind die automobilen Kostbarkeiten in den allerbesten Händen.

Ende gut - alles gut

Auch der von uns pilotierte Ponton-Mercedes 220A schlug sich nach Anfangsproblemen mit der Kupplung wacker und zuverlässig. Das Handling eines Mercedes Baujahr 1954 erforderte allerdings auch eine gewisse Umstellung und Eingewöhnungszeit. Doch nach einigen Kilometern waren Auto und Fahrer zu einem harmonisch funktionierenden Team zusammen gewachsen. Am Ende der drei tollen Tage fiel der Abschied daher nicht leicht. Was bleibt, sind Erinnerungen, die wir als Mercedes-Fans für immer bewahren werden. Denn auch für uns war die Mille Miglia eine echte Sternstunde.



Text: Markus Jordan/Mercedes Benz Passion Blog

42 Bilder Fotostrecke | Das Rennen ist gelaufen: Sternstunden auf der Mille Miglia 2010 #01 #02

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