Wer eine Reise tut, der kann viel erzählen. Über 300.000 Kilometer haben Laura und Heinrich Kunz in ihrem grünen Mercedes-Benz Sprinter 4×4 von Oberaigner zurückgelegt. Dabei haben die Schweizer viel erlebt und wichtige Erfahrungen gemacht, die sie gerne mit anderen, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen als Globetrotter die Welt zu erkunden, teilen wollen. Hier nun ihre Reiseerlebnisse im grünen Oberaigner Sprinter 4x4 und einieg wichtige Tipps für Fernreisewillige auf vier Rädern.
Safety First
„Einige der Regionen, durch die wir gereist sind, galten aufgrund ihrer politischen Lage als nicht besonders sicher. Wir sind keine Draufgänger, darum ist es uns gerade in solchen Gebieten wichtig, die Ratschläge von Polizei oder Militär ernst zu nehmen. Bei einer brenzligen Situation im Sudan half uns die Schweizer Botschaft mit kompetenten Informationen zur aktuellen Lage weiter.“
Luft ablassen
„Normalerweise sind wir mit 4 bar Reifendruck auf den Hinterrädern und etwa 3 bar vorne unterwegs. In Jordanien, Kenia oder Mosambik fuhren wir auf einigen langen Tiefsandstrecken allerdings mit ungefähr 1 bar. Dank der platteren Reifen und unseres Allradantriebs kamen wir gut mit dem Sand zurecht; Schaufel und Sandbleche kamen selten zum Einsatz.“
Nur das Wichtigste mitnehmen
„Auf unseren Reisen brauchen wir nicht viel zum Leben: Campingtisch und -stühle sind unsere wichtigsten Utensilien. Seit einigen Jahren ist auch das GPS-Gerät zu einem wichtigen Begleiter geworden. In Afrika stießen wir auf Tracks4Africa, eine geniale GPS-Applikation, die selbst die kleinsten Buschwege kennt.“
Irgendwie geht’s immer weiter
„Egal ob Amerika, Asien oder Afrika – es gibt fast überall Mercedes-Benz Vertretungen, die im Notfall weiterhelfen können. Wir haben einige gute Erfahrungen mit den Servicedienstleistungen gemacht. In Pakistan zum Beispiel bestellte der Vertreter neue Stoßdämpfer von einem 1.000 Kilometer entfernten Standort. Am nächsten Tag war das Material bei uns. Wir haben bis heute keine Ahnung, wie er das hingekriegt hat …“
Guter Rat ist Gold wert
„Auf unserer ersten Reise – und damit eben noch mit wenig Erfahrung – waren wir in Costa Rica unterwegs und es regnete seit Stunden in Strömen. Obwohl die Einheimischen uns davon abgeraten hatten, wagten wir uns über eine kleine Schotterstraße – und blieben trotz Allradantrieb prompt bei einer Bachdurchquerung stecken. Seither wissen wir, dass man immer auf die Tipps von Einheimischen vertrauen sollte. Ein Einheimischer war es nämlich schließlich auch, der uns mit seinem Traktor wieder aus dem Schlamm zog …“
Vom Reisefieber gepackt
„Schon zwei Jahre nach unserer Hochzeit reisten wir entlang des Hippie-Highways nach Indien und Nepal, wie es damals viele junge Backpacker und Overland-Fahrer machten“, erinnert sich Laura Kunz. „Damals waren wir mit einem alten, selbst ausgebauten VW-Bus unterwegs – der übrigens ebenfalls grün war.“ In den folgenden Jahren wurden die beiden allerdings erst mal sesshaft: Laura und Heiri zogen ihre gemeinsame Tochter groß und sparten für eine Eigentumswohnung im beschaulichen Berner Steffisburg. Erst kurz vor dem Rentenalter packte die beiden das Reisefieber wieder.
Ein guter Draht nach Hause
„Unsere Tochter erledigt in der Schweiz viel Administratives für uns und schickt uns auch schon mal etwas per Flugpost zu, das in der Ferne nicht aufzutreiben ist. In Kontakt bleiben wir jeweils via Skype. Um die WLAN-Verbindung auch in einiger Entfernung vom Router im Van nutzen zu können, haben wir eine Wireless-Antenne im Sprinter mit dabei.“
Ein optimaler Partner für Langzeitreisen
Die gebürtige Schottin Laura hatte ihre Kindheit in Simbabwe verbracht, darum wollten die beiden unbedingt zusammen nach Afrika reisen. „Wir suchten nach einem passenden Auto, das für unsere Zwecke funktionieren würde. Wir sahen uns jahrelang verschiedene Marken und Modelle an und entschieden uns schließlich 2002 für unseren grünen Sprinter“, erklärt Heiri Kunz. „Nebst Allradantrieb und optimaler Länge überzeugte uns auch das weltweite Servicenetz von Mercedes-Benz, von welchem wir auf unseren Reisen hin und wieder profitiert haben.“ Da der Fokus der beiden auf Langzeitreisen liegt, wurde der Van binnen drei Jahren entsprechend ausgebaut – inklusive Dusche, Klo und Solarpanels.
Im Sprinter bis zu 3 Wochen total unabhängig
Ihr erster großer Trip führte sie von Baltimore, USA, nach Süden durch Zentralamerika bis Panama und wieder zurück. Schon kurz darauf folgten Laura und Heiri gemeinsam mit Freunden der Seidenstraße nach Tibet. Ihre bisher längste Reise durch Afrika und Südamerika dauerte insgesamt viereinhalb Jahre. „Unterwegs bietet uns der Sprinter alles, was wir brauchen“, meint Heiri Kunz. „Vollgetankt und mit einigem Wasservorrat können wir bis zu drei Wochen unabhängig reisen und campieren. Genau diese Freiheit ist es, was wir an unseren Reisen im grünen Sprinter so schätzen.“
Reisen hält jung
Auch der nächste große Trip ist bereits geplant und soll schon diesen Sommer beginnen: Zwei Jahre lang möchten Laura und Heiri in ihrem grünen Sprinter durch Nordamerika reisen. „Wahrscheinlich unser letztes großes Van-Abenteuer außerhalb Europas“, meint Laura. Und das, obwohl sich die beiden auf ihren Reisen kein bisschen alt vorkommen. „Viel älter fühlen wir uns, wenn wir hier zu Hause in der Schweiz sind“, meint Laura und lacht.
Der grüne Oberaigner Sprinter 4×4
Motor: Dieseldirekteinspritzer, 2.700 cm3, 5 Zylinder, 156 PS
Fahrgestell: Hochraumkasten, 3,55 Meter Radstand
4×4-Antrieb: Zuschaltbarer Allradantrieb mit Untersetzungsgetriebe und Differenzialsperre von Oberaigner
Bereifung: 245/75/16 mit Alufelge
Dachträger: Dachabdeckung aus Alu-Riffelblech (Sonnenschutz)
Tank: 100 Liter
Wasserabscheider: Standard-Dieselfilter, nachgerüstet mit einem elektronisch überwachten Wasserabscheider
(Quelle: MyVan.com / Fotos: Laura & Heinrich Kunz)
Mehr erfahren: www.thegreensprinter.ch
2 Kommentare
2FAST4YOU
2. Juli 2016 11:19 (vor über 8 Jahren)
JayJay
1. Juli 2016 16:01 (vor über 8 Jahren)
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