Schickes Design, dynamische Kurven und knackige Fahreigenschaften – der SLC vereint zahlreiche Eigenschaften zu einem Roadster, den Eleganz und Sportlichkeit auszeichnen. Unser Testwagen trägt die Farbe „Designo Hyazinthrot Metallic“ - wer‘s auffällig mag, wird diese Kolorierung lieben. Der SLC 300 ist zwischen dem SLC 200 und dem SLC 43 angesiedelt. Den SLC 250d hat Mercedes-Benz aufgrund von zu geringer Nachfrage eingestampft. Denn nur etwa 10% der SLC-Käufer sollen sich für dieses Modell entschieden haben.
Der SLC 250 Diesel fand keine Kunden
Kein SLC Diesel mehr! Nicht mehr bestellbar: Mercedes-Benz SLC 250 Diesel
Motorisch ist der SLC 300 gut veranlagt. Der 2,0 Liter große 4 Zylinder-Motor leistet 245 PS bei 5.500 U/min. Der Turbomotor katapultiert den Roadster in 5,8 Sekunden von Tempo 0 auf 100 km/h. Schluss ist erst bei 250 km/h. Die Stuttgarter oder besser gesagt die Bremer (gebaut wird der SLC Seite an Seite mit dem großen Bruder, dem SL, im Werk Bremen ) verpassen dem quicklebendigen 2-Sitzer diverse fahraktive Features. Dazu gehört auch die 9G-TRONIC Automatik und das DYNAMIC SELECT. Wie bereits aus anderen Baureihen und Modellen bekannt, kann der Fahrer je nach Wunsch zwischen Eco, Comfort und Sport (Sport+) bis hin zu Individual seinen „Drivestyle“ selber wählen. Auffällig: Der kleine SLC 300 kann auch durchaus wie ein Großer klingen. Durch die Endrohre schallt ein angenehm sportlicher Klang. Auf kurvigen, bergigen Straßen macht das SLC 300-Fahren am meisten Spaß. Hier ist der Roadster ganz in seinem Element. Das stramme, sportliche Fahrwerk lädt den Fahrer zur Kurvenräuberei förmlich ein. Das hat fast schon fast etwas vom Kart fahren. Nur ist der Komfort im Kart nicht so gegeben wie im Mercedes.
Der SLC hat ganzjährig geöffnet
Dank des Luftschals AIRSCARF, der Sitzheizung und des Windschotts lässt das Cruisen die Insassen bei kühleren Temperaturen nicht kalt. Das sind Goodies, für die man sich schnell erwärmen kann und welche in allen Jahreszeiten zu offenem Fahren mit hohen Geschwindigkeiten einladen. Übrigens: Das Variodach lässt sich ganz komfortabel bis zu 40 km/h öffnen - ohne vorher die Abtrennung herunter zu klappen!
Die Innenausstattung in „Exklusiv Nappa/Mikrofaser DINAMICA schwarz“ wirkt sehr hochwertig, kostet allerdings auch 3.213,00 Euro Aufpreis. Hochwertig schauen ferner die Hochglanzflächen im Interieur aus. Bei häufigem „Offen-Fahren“ setzt sich jedoch jede Menge Staub an diesen Flächen ab. Da trifft es sich gut, wenn der Fahrer von Natur aus ein putzmunterer Geselle ist.
Unser SLC 300 steht auf AMG LMR 4fach Felgen im 5-Speichen-Design. Unser Favorit sind dann aber doch eher die Felgen im Doppelspeichen Design. Die sehen einfach schicker aus und verleihen dem Roadster einen wertigeren Look.
Die Fotostrecke zum SLC 300
Insgesamt waren wir mit dem Mercedes-Benz SLC 300 über 950 Kilometer unterwegs. Zum Ende unserers ausgiebigen Fahrtests über Land, Autobahn und Stadtgebiet registrierten wir einen Durchschnittsverbrauch von 7,9 Liter. Das sind nicht die Werte eines Spritsparwunders; angesichts unserer sportlichen Fahrweise geht der Durst, den der Roadster mit Stern entwickelt, durchaus in Ordnung. Das Werk empfiehlt dem Fahrer Super Plus zu tanken. Super Plus hat ja bekanntlich eine Oktanzahl von 98 und ist damit etwas klopffester als Super. Die Theorie sagt: Je höher die Oktanzahl desto leistungsfähiger der Motor – was im Endeffekt sogar den Benzinverbrauch mindert und so hilft, den Preisaufschlag fürs „bessere“ Super zu verschmerzen.
245 Pferdestärken befeuern den 2-Sitzer, der innerhalb von 5,8 Sekunden auf Tempo 100 schnellt. Aber welche anderen Roadster tummeln sich eigentlich in diesem Segment und was kann die Konkurrenz? Wir sondieren…
2,0 Liter Turbo-Motor mit 245 PS
Dabei wollen wir uns erster Linie auf die Daten und Fakten konzentrieren. In unseren Sondierungs-Prozess beziehen wir folgende Modelle ein:
Porsche Boxster mit 4-Zylinder Boxermotor mit 300 PS
Ford Mustang mit 2.3 EcoBoost Motor mit 290 PS
Audi TT mit 2.0 TFSI Motor und 230 PS
und natürlich den SLC 300 mit 2,0 Liter Turbo-Motor mit 245 PS
SLC gegen Mustang, TT und Boxster
Modell |
Porsche 718 Boxster |
Ford Mustang Cabriolet |
Audi TT FV Roadster |
Mercedes-Benz SLC 300 |
Motor |
2 Liter Vierzylinder-Boxermotor als Mittelmotor |
2.3 Liter EcoBoost R4-Ottomotor |
2.0 TFSI |
Vierzylinder, 2-Liter Turbo |
Leistung |
300 PS |
290 PS |
230 PS |
245 PS |
Beschleunigung |
5,1 s |
5,8 s |
5,6 s |
5,8 s |
Verbrauch |
7,4 l |
9,0 l |
6,0 l |
6,0 l |
Gewicht |
1.335 kg |
1.803 kg |
1.305 kg |
1.505 kg |
Basispreis |
54.717€ |
46.000€ |
43.450€ |
46.802€ |
Anhand der Daten wird deutlich: Der SLC 300 muss sich im Reigen seiner Segments-Nachbarn nicht verstecken. Weder in Puncto Fahrleistung, noch in Puncto Kaufpreis muss sich der SLC 300 verschämt wegducken. Im Gegenteil: In beiden Kategorien ist der SLC 300 stark unterwegs. Unter den hier gewählten Roadstern ist der Porsche Boxster in den Kategorien PS und Beschleunigung der Leistungsstärkste. Allerdings ist er mit einem Basispreis von 54.717€ auch deutlich teurer. Er kostet knapp 8.000€ mehr als der SLC. Der Ford Mustang, der vier Personen Platz bietet und sich in der selben Preiskategorie wie der SLC befindet, kann zwar mit einem kräftigen Motor überzeugen, trägt allerdings in puncto Verbrauch mit deutlichem Abstand die rote Laterne. Auf Augenhöhe zum SLC bewegt sich der etwas günstigere Audi TT Roadster – wobei etliche unabhängige Vergleichstests dem Stern eine deutlich bessere Fahrkultur bescheinigen.
Kann der SLC einpacken?
Am Ende muss natürlich immer der persönliche Geschmack entscheiden. Doch entscheiden muss man sich. Und wessen Herz für den Stern schlägt, der darf wohl nicht mehr allzu lange zaudern, weil der SLC Medienberichten zufolge ein Auslaufmodell ohne Nachfolger sein soll.
Kaum ein Autobauer bietet aktuell so viele Möglichkeiten des Cabrio-Fahrens an wie der Erfinder des Automobils. Als sogenannte „Dreamcars“ werden verschiedenste Roadster und Cabrios bezeichnet. Und das aus gutem Grund: Schließlich ist es einfach traumhaft, beim offenen Mercedes-Fahren den warmen Sommer- und Fahrtwind zu spüren. Allerdings berichtete die Zeitung NRZ (FUNKE MEDIENGRUPPE) im April, dass Mercedes-Benz das „Open-Air-Portfolio“ verringern möchte. Zu den Streichkandidaten gehört neben dem S-Klasse Cabriolet wohl auch der SLC. Laut NRZ gibt es für das Aus vom SLC klare Anzeichen: Seid sieben Jahren ist die Baureihe R172 im Mercedes-Benz-Portfolio. Normalerweise ist das Ende des „üblichen Lebenszyklus“ nach sieben Jahren bereits erreicht. Ein Nachfahre im Erlkönigdress wurde aber noch nicht gesichtet. Dieser Zustand untermauert die Spekulation, dass es einen SLC-Nachfolger aller Voraussicht nach nicht mehr geben wird. Offiziell bestätigt ist das Ende des SLC allerdings noch nicht.
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