In einem ausführlichen Interview mit dem Handelsblatt erläutert Daimler-Boss Ola Källenius sein zukünftiges Vorhaben. Källenius will raus aus den Volumensegmenten und dafür rein in die Luxussegmente. AMG und Maybach will er ausbauen. Beim klassischen Geländewagen sieht er noch Potenzial.
In dem Interview macht Källenius deutlich, dass er das Kompaktsegment zwar nach wie vor als wichtig erachtet, die Preise aber anziehen will. Dabei steht vor allem die Rentabilität der Absätze im Fokus. Auch die Marken AMG und Maybach sollen ausgebaut werden, ebenso das Segment der klassischen Geländewagen. Alles unter dem Mantel der Elektrifizierung und Digitalisierung. So sollen auch die AMG-Modelle in den nächsten fünf bis zehn Jahren elektrisch werden. Um die Transformation zum CO2-neutralen Unternehmen stemmen zu können, muss allerdings die Kostenstruktur angepasst werden. Denn eine führende Position in den Bereichen Elektrifizierung und Digitalisierung kostet Geld - dafür muss an anderer Stelle gespart werden. Der Konzern im Personalbereich 1,4 Milliarden Euro einsparen. Über 15.000 Mitarbeiter müssen um ihren Job bangen.
Auch muss der Daimler das Produktportfolio straffen um Kosten zu sparen. So stehen einige Modelle und ganze Baureihen vor dem Aus. Kandidaten für die Streichliste sind zum Beispiel die B-Klasse, CLA Shooting Brake und A-Klasse Limousine. Aber auch ganze Werke stehen auf der „Abschussliste“. Um das Werk im französischen Hambach verhandelt der Daimler bereits mit INEOS-Automotive. Ineos möchte in Hambach einen Landrover-ähnlichen Geländewagen namens Grenadier bauen. Auch die Produktion im mexikanischen Aguascalientes und im amerikanischen Tuscaloosa soll gestrafft werden. Nach unseren Informationen soll der GLB aber vorerst weiterhin in Mexiko und Peking vom Band laufen.
Die Reißleine hat der Daimler dagegen bei der C-Klasse gezogen. So hat ein Unternehmens-Sprecher nun das Aus für die C-Klasse in Tuscaloosa verkündet. Die Mittelklasse-Limousine soll dementsprechend nicht mehr in den USA gebaut werden. Das Werk soll sich in Zukunft auf SUV konzentrieren. Daimler-Boss Ola Källenius sieht im Luxus- und Geländewagen-Segment deutlich mehr Potenzial als im Volumensegment. Auch das Montagewerk in Iracemapolis, Brasilien wird aktuell vom Daimler geprüft.
2 Kommentare
R129Fan
17. Juli 2020 17:12 (vor über 4 Jahren)
Pano
17. Juli 2020 15:32 (vor über 4 Jahren)
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