Stern wird ausgebootet? Aston Martin holt Lucid als E-Partner

Mercedes legt Beteiligungspläne an Aston Martin auf Eis

Stern wird ausgebootet? Aston Martin holt Lucid als E-Partner: Mercedes legt Beteiligungspläne an Aston Martin auf Eis
Erstellt am 30. Juni 2023

Satz mit x - das war wohl nix: Falls man bei Mercedes-Benz einmal gedacht haben sollte, zusammen mit der englischen Nobelautomarke Aston Martin eng und enger zusammenzuarbeiten und irgendwann zwei Premiummarken unter einem Dach zu vereinen, so sind etwaige Pläne in dieser Richtung ad acta gelegt. Denn seit Anfang dieser Woche ist klar, dass Aston Martin einen neuen Weg einschlägt und nicht vorhat, nur an der Seite mit Mercedes-Benz gemeinsam Sachen zu machen. Für die ehrgeizigen Elektrisierungspläne von Aston Martin, welche die Briten als Kleinserienhersteller niemals allein werden stemmen können, hat man sich nämlich jetzt das US-Start-Up Lucid als Partner ist Haus geholt. Bad news for Källenius - he may not be amused! In Stuttgart hat man bereits reagiert und laut Medienberichten mit Aston Martin vereinbart, den ursprünglichen Plan, seine Beteiligungen an der britischen Nobelautomarke zu erhöhen, nicht weiter zu verfolgen.

Aston Martin gab am Montag bekannt, für seine Hochleistungs-Elektrifizierungsstrategie das US-Unternehmen Lucid, ins Boot zu holen. Als Gegenleistung erhält Lucid einen Anteil an Aston Martin in Höhe von 3,7 Prozent. Das ist ein Paukenschlag, denn bis dato hat es geheißen, dass Aston Martin seine E-Autos mit Mercedes-Technik ins Rollen bringen wolle. Mehr noch: 2021, so wurde in der Automobilwoche berichtet, hätten Mercedes-AMG und Aston Martin eine Intensivierung ihrer Zusammenarbeit vereinbart. Da war von einem Wunsch nach mehr Nähe viel zu spüren. Man sei seinerzeit übereingekommen, ab 2025 in Deutschland und in Großbritannien vier neu entwickelte E-Autos ins Rollen zu bringen. Die E-Antriebstechnik mit allem, was dazugehört, sollte von Mercedes-Benz Cars kommen.

Doch das Band der Symphatie, das seinerzeit Mercedes-Benz und Aston Martin fest verband, ist von Lawrence Stroll, Vorstandsvorsitzender von Aston Martin, nun aufgeknüpft worden.
Den neuen Elektro-Partner Lucid empfängt er mit weit geöffneten Armen und reichlich Vorschusslorbeeren: Stroll sagte am Montag: "Die Liefervereinbarung mit Lucid ist ein entscheidender Schritt für das zukünftige Wachstum von Aston Martin im Bereich der Elektrofahrzeuge. Auf der Grundlage unserer Strategie und unserer Anforderungen haben wir uns für Lucid entschieden und erhalten damit Zugang zu den leistungsstärksten und innovativsten Technologien der Branche für unsere künftigen BEV-Produkte.“ Bäng!

Zwar hat man bei Aston Martin die Tür zu Mercedes nicht komplett zugeschlagen und ebenfalls am Montag bekannt gegeben, dass die Stuttgarter auch künftig Technologiepartner und -lieferant bleiben würden - doch gleichzeitig hat man mit den Stuttgartern vereinbart, dass Mercedes-Benz seine ehrgeizigen Pläne, mehr als derzeit 9 Prozent von Aston Martin zu besitzen, (vorerst) auf Eis legt. Insofern Aston Martin in der Mercedes-Luxusstrategie eine Rolle gespielt haben sollte, kann man solche Gedankenspiele in Stuttgart jetzt erst einmal sein lassen. Die Briten wollen mit Mercedes-Benz vielleicht noch gemeinsame Sachen machen aber never ever gemeinsame Sache werden.

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