Der Daimler muss sparen. Und die Transformation zur Elektromobilität wird weniger Mitarbeiter als zuvor erforderlich machen. Das Unternehmen plant deshalb nicht nur in den Pkw-Werken einen erheblichen Stellenabbau, sondern denkt auch an harte Einschnitte im Nutzfahrzeugbereich. Ein Szenario sieht gar vor, die Hälfte der Belegschaft in diesem Bereich einzusparen. Von einem Jobabbau wäre auch das Achsenwerk in Kassel betroffen. Illusionen über den Verlauf des Wandels, der in den Werken und in der Fahrzeugindustrie stattfindet, macht sich die Arbeitnehmervertretung keine: „Dass am Ende des Transformationsprozesses weniger Beschäftigung zu erwarten ist, wissen wir, aber genau deshalb erwarten wir auch von dem Management entsprechende Lösungen hierzu anzubieten,“ heißt es in einem Schreiben der Betriebsräte der Truck Standorte an die Mitarbeiter der Werke. Die Belegschaft vermisse aber in dieser Sache eine konstruktive Kooperationsbereitschaft von Seiten der Konzernleitung. „Kostenschrubben kann jeder! An ein gesellschaftlich verantwortungsbewusstes Unternehmertum haben wir andere Anforderungen!“, heißt es in dem bereits zitierten Aufruf. Tiefe Sorgenfalten auf der Stirn hat auch Jörg Lorz, Betriebsratsvorsitzender des Kasseler Mercedes-Benz Achsenwerks. Er befürchtet das Allerschlimmste und richtet an die Konzernspitze einen dringenden Appell: „Es geht schlichtweg um belastbare Zukunftsbilder und eine faire Transformation aller Daimler-Standorte. Besonders aber um die Aggregate-Standorte (Motor, Achse, Getriebe) - es geht um die Zukunft unseres Standortes Kassel!“
1 Kommentar
Pano
27. November 2020 15:43 (vor über 3 Jahren)
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