Die Daimler AG (Börsenkürzel DAI) hat ihr Wachstum im zweiten Quartal 2018 fortgesetzt und den Konzernabsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal erneut gesteigert. Insgesamt hat Daimler von April bis Juni weltweit mit 833.000 Pkw und Nutzfahrzeugen 1% mehr als im Vorjahr (i. V. 822.500) abgesetzt. Dazu haben vor allem Mercedes-Benz Vans mit einem neuen Bestwert in einem zweiten Quartal von 110.900 verkauften Einheiten und Daimler Trucks beigetragen. Der Konzernumsatz lag im Berichtsquartal bei 40,8 (i. V. 41,2) Mrd. €. Bereinigt um Wechselkursveränderungen stieg der Umsatz um 2%.
Der Daimler-Konzern erzielte im zweiten Quartal 2018 ein EBIT von 2.640 Mio. € und lag damit deutlich unter dem Vorjahreswert von 3.747 Mio. €. Das Konzernergebnis lag mit 1.825 Mio. € deutlich unter dem Ergebnis des Vorjahresquartals von 2.512 Mio. €. Der Anteil der Aktionäre der Daimler AG am Konzernergebnis betrug 1.726 (i. V. 2.444) Mio. €; dies führte zu einem Rückgang des Ergebnisses je Aktie auf 1,61 (i. V. 2,28) €.
Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars konnte das Vorjahresergebnis wegen einer temporär schwächeren Preisdurchsetzung inklusive Zöllen nicht erreichen. Das Ergebnis von Daimler Trucks lag auf dem Niveau des Vorjahresquartals. Mercedes-Benz Vans und Daimler Buses erzielten ein EBIT deutlich unter dem Vorjahreswert. Bei Daimler Financial Services führte die Einigung über die Beendigung der Toll Collect-Schiedsverfahren zu einer wesentlichen Belastung des Ergebnisses. Wechselkurseffekte wirkten sich in Summe negativ auf das operative Ergebnis aus. Die Überleitung der Segmentergebnisse auf das Konzern-EBIT zeigt im zweiten Quartal 2018 ein Ergebnis über dem Wert des Vorjahresquartals.
„Die Automobilindustrie und damit auch wir haben eine Vielzahl von Herausforderungen zu meistern. Deshalb ist es wichtig, dass wir konsequent unsere Strategie umsetzen“, sagte Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars. „Mit zahlreichen neuen Modellen und Technologien wollen wir unsere Position weiter stärken und ausbauen. Dabei fokussieren wir uns nicht nur mit unserer CASE-Strategie auf innovative Technologien, sondern gestalten mit dem Projekt Zukunft unser Unternehmen gleichzeitig für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunft um. Daimler formiert sich also technologisch, kulturell und auch strukturell bestmöglich für die Zukunft.“
Free Cash Flow und Liquidität
Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts belief sich im ersten Halbjahr 2018 auf 1,8 (i. V. 3,0) Mrd. €. Dieser Rückgang war insbesondere auf die Entwicklung des Working Capital sowie den allgemeinen Geschäftsverlauf zurückzuführen.
Seit dem 31. Dezember 2017 verringerte sich die Netto-Liquidität des Industriegeschäfts um 2,1 Mrd. € auf 14,5 Mrd. €. Die Dividendenzahlung an die Aktionäre der Daimler AG führte zu einem Rückgang der Nettoliquidität, der durch den positiven Free Cash Flow und positive Wechselkurseffekte nur teilweise kompensiert werden konnte.
„Das zweite Quartal war geprägt von verschiedenen externen Faktoren, die maßgeblichen Einfluss auf unser Ergebnis hatten“, sagte Bodo Uebber, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Finance & Controlling und Daimler Financial Services. „Trotz dieser Einflüsse konnten wir ein EBIT von 2,6 Mrd. € erwirtschaften. Dieses Ergebnis sowie die gute Liquiditäts- und Finanzsituation ermöglichen uns auch weiterhin, in die Zukunft und in neue Technologien zu investieren. Darüber hinaus haben wir die günstigen Bedingungen in einem volatilen Umfeld optimal genutzt und mit der vorzeitigen Erneuerung der bestehenden Kreditlinie zu attraktiven Konditionen ein langfristiges Liquiditätspolster geschaffen.“
Der Daimler-Konzern hat sich im ersten Halbjahr 2018 erneut zu attraktiven Bedingungen auf den internationalen Geld- und Kapitalmärkten refinanziert. Im ersten Halbjahr 2018 sind Daimler aus der Emission von Anleihen liquide Mittel in Höhe von 13,6 (i. V. 10,7) Mrd. € zugeflossen. Aufgrund der Tilgung von Anleihen flossen 8,0 (i. V. 7,5) Mrd. € ab. Ein wesentlicher Teil des Emissionsvolumens wurde in Form sogenannter Benchmark-Anleihen (Anleihen mit hohem Nominalvolumen) durchgeführt. Im zweiten Quartal 2018 wurden insbesondere die günstigen Bedingungen für Benchmark-Emissionen in Europa und den USA genutzt. Anfang Mai emittierte die Daimler Finance North America LLC im US-amerikanischen Kapitalmarkt Anleihen mit zwei, drei, fünf und annähernd zehnjähriger Laufzeit mit einem Gesamtvolumen von 4,0 Mrd. US-$. Darüber hinaus emittierte die Daimler AG im europäischen Kapitalmarkt eine zweitranchige Anleihe, wobei ein Volumen von 2,25 Mrd. € platziert wurde.
Im Juli 2018 hat Daimler mit einem Konsortium internationaler Banken Verhandlungen über eine neue Kreditlinie mit einem Volumen von 11 Mrd. € erfolgreich abgeschlossen. Mit einer Laufzeit von fünf Jahren gewährt sie Daimler zusätzliche finanzielle Flexibilität bis zum Jahr 2023. Sollten die vereinbarten Verlängerungsoptionen wahrgenommen werden, würde sich die Laufzeit bis ins Jahr 2025 verlängern. Daimler beabsichtigt nicht, die Kreditlinie in Anspruch zu nehmen.
Beschäftigte
Zum Ende des Berichtsquartals waren im Daimler-Konzern weltweit 300.777 (Jahresende 2017: 289.321; Q2 2017: 290.867) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren 177.082 (Jahresende 2017: 172.089) in Deutschland tätig; 25.959 (Jahresende 2017: 23.513) waren es in den USA. Bei den konsolidierten Tochtergesellschaften in China waren Ende Juni 4.332 (Jahresende 2017: 4.099) Beschäftigte tätig.
Die Geschäftsfelder im Einzelnen
Der Absatz von Mercedes-Benz Cars lag im zweiten Quartal 2018 mit 590.700 verkauften Einheiten auf dem hohen Niveau des Vorjahres (-1%). In Europa wurden von April bis Juni 7% weniger Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und smart verkauft. In Deutschland ging der Absatz um 4% zurück. In China, dem größten Markt des Geschäftsfelds, konnte mit einem Plus von 11% ein Absatzrekord erzielt werden. Südkorea (+9%) und Indien (+34%) verbuchten ebenfalls neue Verkaufsbestwerte. In den USA lag der Absatz auf Vorjahresniveau (+1%). Die Marke Mercedes-Benz kann auf das absatzstärkste Quartal der Unternehmensgeschichte im Retail zurückblicken. Von April bis Juni konnten 594.528 Kunden ihren neuen Mercedes-Benz Pkw in Empfang nehmen (+2%). Mercedes-Benz verkaufte damit im ersten Halbjahr mehr Fahrzeuge, als je zuvor in einem Halbjahr: Seit Jahresbeginn wurden 1.188.832 Fahrzeuge mit dem Stern an Kunden weltweit ausgeliefert.
Im zweiten Quartal 2018 lag das EBIT des Geschäftsfelds mit 1.901 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert von 2.365 Mio. €. Der Umsatz fiel um 4% auf 22,6 Mrd. €. Die Umsatzrendite belief sich auf 8,4 (i. V. 10,0)%. Maßgeblichen Einfluss auf den Ergebnisrückgang hatte eine temporär schwächere Preisdurchsetzung inklusive Zöllen. Des Weiteren belastete der Brand bei einem Zulieferer in den USA und damit verbundene Produktionsausfälle das EBIT. Vorleistungen für neue Technologien und Fahrzeuge sowie eine ungünstige Wechselkursentwicklung wirkten sich ebenfalls ergebnisbelastend aus. Aufwendungen im Zusammenhang mit veranlassten Servicemaßnahmen für Dieselfahrzeuge wirkten ergebnismindernd. Dagegen konnten durch die technische Weiterentwicklung von Komponenten Rückstellungen für Garantiemaßnahmen reduziert werden.
Der Absatz von Daimler Trucks lag mit 123.900 (i. V. 116.400) Lkw um 6% über dem Vorjahreswert. In der NAFTA-Region stieg das Absatzvolumen auf 44.300 (i. V. 42.300) Einheiten an. Der Absatz in Lateinamerika übertraf mit 7.900 (i. V. 7.000) Einheiten das Vorjahresquartal deutlich; in Brasilien wurden mit 4.400 Einheiten über 50% mehr Lkw als im Vorjahr abgesetzt. In der Region EU30 stieg der Absatz leicht auf 21.100 (i. V. 20.400) Einheiten, während in Deutschland der Absatz mit 7.800 (i. V. 8.100) Lkw leicht unter dem Vorjahresvolumen lag. In der Türkei wurden 1.700 (i. V. 2.900) Lkw verkauft. In Asien stiegen die Verkäufe um 13% auf 40.300 Fahrzeuge. Neben einem deutlichen Anstieg der Verkäufe in Indonesien auf 16.400 (i. V. 9.800) Einheiten, wurde auch in Indien ein Absatzzuwachs auf 5.800 (i. V. 3.600) Fahrzeuge verzeichnet. Die Verkäufe in Japan lagen mit 10.400 (i. V.10.200) Lkw leicht über dem Niveau des Vorjahres. Im Nahen und Mittleren Osten wurden mit 2.000 (i. V. 6.400) Fahrzeugen deutlich weniger Lkw als im Vorjahreszeitraum abgesetzt.
Das Geschäftsfeld erzielte von April bis Juni 2018 mit einem EBIT von 546 (i. V. 548) Mio. € ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres. Der Umsatz erreichte 9,2 (i. V. 9,0) Mrd. €. Die Umsatzrendite betrug 5,9 (i. V. 6,1)%. Positive Ergebnisbeiträge lieferten der Absatzanstieg insbesondere in der NAFTA-Region und die Realisierung von Effizienzverbesserungen. Im Vorjahresquartal waren Aufwendungen für Kundendienstmaßnahmen bei Mercedes-Benz Trucks enthalten. Belastungen entstanden aus höheren Aufwendungen für Rohstoffe und Wechselkurseffekten sowie aus Mehrkosten, die sich im Wesentlichen aus Engpässen in der Zulieferkette ergaben.
Mercedes-Benz Vans steigerte seinen Absatz im zweiten Quartal 2018 um 7% auf einen neuen Bestwert von 110.900 Einheiten. In der Region EU30 lag der Absatz im zweiten Quartal 2018 mit 71.300 (i. V. 70.400) Einheiten auf dem Niveau des Vorjahres. Zuwächse wurden insbesondere in Frankreich (+9%) und Schweden (+79%) verzeichnet. Im deutschen Markt erzielte die Transportersparte mit 28.100 (i. V. 27.400) Einheiten einen Bestwert im zweiten Quartal. Sehr positiv war die Entwicklung in der NAFTA-Region. Dabei stieg der Absatz in den USA um 10% und erreichte mit 9.900 Einheiten ebenfalls einen neuen Bestwert im zweiten Quartal. In Lateinamerika lag der Absatz mit 4.000 Einheiten auf dem Niveau des Vorjahres. In China hat Mercedes-Benz Vans seine Position weiter verbessert und verzeichnete mit 7.500 Einheiten (+18%) das bisher absatzstärkste Quartal. Sehr positiv entwickelten sich auch die Verkäufe in der Türkei (+8%) und in Russland (+26%).
Das Geschäftsfeld erwirtschaftete im Berichtsquartal 2018 mit 152 Mio. € ein Ergebnis deutlich unter dem Vorjahreswert von 349 Mio. €. Der Umsatz stieg um 6% auf 3,5 Mrd. €. Die Umsatzrendite sank auf 4,3% gegenüber 10,5% im Vorjahr. Der Absatzanstieg, insbesondere in Europa, Asien und Australien, hatte einen positiven Einfluss auf das Ergebnis. Gegenläufig war das EBIT von Vorleistungen für neue Technologien und Produkte sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Modellwechsel des Sprinter geprägt. Darüber hinaus belasteten Aufwendungen im Zusammenhang mit veranlassten Servicemaßnahmen für Dieselfahrzeuge sowie Auslieferungsverzögerungen das EBIT.
Der Absatz von Daimler Buses lag von April bis Juni mit 7.500 Einheiten auf dem Niveau des Vorjahres. In der Region EU30 lag der Absatz von Daimler Buses mit 2.200 Komplettbussen und Fahrgestellen der Marken Mercedes-Benz und Setra in der Größenordnung des Vorjahres. Der Absatz im Heimatmarkt Deutschland konnte trotz weiterhin unangefochtener Marktführerschaft nicht auf dem Vorjahresniveau gehalten werden und erreichte 700 (i. V. 800) Einheiten. In Brasilien hat sich die Markterholung verlangsamt. Die Verkäufe lagen mit 2.500 Einheiten dennoch um 18% über dem Vorjahresniveau. In Lateinamerika (ohne Mexiko) blieb der Absatz von Daimler Buses mit 3.400 Einheiten leicht unter Vorjahresniveau. In Mexiko wurden mit 800 (i. V. 1.000) Einheiten deutlich weniger abgesetzt als im Vorjahresquartal. Dagegen verzeichnete Daimler Buses in Indien mit 500 (i. V. 250) Einheiten einen starken Absatzanstieg.
Auch das EBIT von Daimler Buses lag im zweiten Quartal 2018 mit 66 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert von 78 Mio. €. Vor allem aufgrund eines schwächeren globalen Produktmix und eines negativen Wechselkurseffekts ging der Umsatz mit 1,1 (i. V. 1,2) Mrd. € deutlich zurück. Dies ergab eine Umsatzrendite von 6,1 (i. V. 6,4)%. Der Rückgang des Ergebnisses durch den ungünstigen Produktmix und dem inflationsbedingten Kostenanstieg konnte durch weitere Effizienzsteigerungen und positive Wechselkurseffekte nur teilweise kompensiert werden.
Daimler Financial Services konnte sein Neugeschäft im zweiten Quartal 2018 weiter steigern: Weltweit wurden 501.000 neue Leasing- und Finanzierungsverträge im Wert von 18,3 Mrd. € abgeschlossen, das sind 2% mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Portfolio von Daimler Financial Services umfasste Ende Juni mehr als 5 Mio. Fahrzeuge; das entspricht einem Vertragsvolumen von 146,7 Mrd. € und damit einem Anstieg von 5% gegenüber dem Jahresende 2017. Im Versicherungsgeschäft vermittelte Daimler Financial Services im zweiten Quartal 579.000 Verträge (+11%). Das Mobilitätsportfolio von Daimler Financial Services zählte mit car2go, moovel sowie der Ride-Hailing-Gruppe inklusive mytaxi, beat, Clever Taxi und Chauffeur Privé zum 30. Juni 2018 rund 23,5 Mio. Kunden. Die Anzahl der Transaktionen erreichte im zweiten Quartal in mehr als 110 Städten weltweit 42,4 Mio. Das entspricht einem Plus von 61% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Daimler treibt den Wandel zum Mobilitätsanbieter konsequent voran und wird seine führende Position bei Mobilitätsdiensten in Europa im Zuge der Kooperation mit BMW weiter stärken sowie weltweit weiter ausbauen.
Das Ergebnis des Geschäftsfelds lag im zweiten Quartal 2018 mit einem EBIT von 66 Mio. € deutlich unter dem Vorjahreswert von 522 Mio. €. Ausschlaggebend hierfür war die Einigung über die Beendigung der Toll Collect-Schiedsverfahren durch einen Vergleich mit der Bundesrepublik Deutschland; diese hat das Ergebnis aus der At-equity-Beteiligung an Toll Collect mit 418 Mio. € maßgeblich negativ geprägt. Zusätzlich wirkten sich das gestiegene Zinsniveau und die Wechselkursentwicklung nachteilig auf das EBIT aus. Durch das gestiegene Vertragsvolumen waren positive Effekte zu verzeichnen.
Die Überleitung der operativen Ergebnisse der Geschäftsfelder auf das EBIT des Konzerns umfasst die zentral verantworteten Sachverhalte sowie Ergebniseffekte aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen zwischen den Geschäftsfeldern. Aus den zentral verantworteten Sachverhalten resultierten im zweiten Quartal 2018 Aufwendungen von 95 (i. V. 122) Mio. €. Aus der Eliminierung konzerninterner Transaktionen ergaben sich im zweiten Quartal 2018 Erträge von 4 (i. V. 7) Mio. €.
Investitionen in die Zukunft
Der Daimler-Konzern hat im ersten Halbjahr 2,9 (i. V. 2,7) Mrd. € in Sachanlagen investiert. Der größte Anteil entfiel mit 2,3 (i. V. 1,9) Mrd. € auf das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars. Die Forschungs- und Entwicklungsleistungen des Daimler-Konzerns beliefen sich im ersten Halbjahr auf 4,6 (i. V. 4,3) Mrd. €. Mit 3,5 (i. V. 3,3) Mrd. € entfielen mehr als drei Viertel der Forschungs- und Entwicklungsleistungen auf das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars.
Ausblick Geschäftsfelder
Auf Basis der Annahmen für die Entwicklung der für Daimler wichtigen Märkte und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder erwartet das Unternehmen, dass der Konzernabsatz im Jahr 2018 insgesamt leicht gesteigert werden kann.
Aufgrund von Herausforderungen in der Lieferkette sowie einer längeren Zertifizierung von Fahrzeugen als üblich in einigen internationalen Märkten wird es im weiteren Jahresverlauf zu vorübergehenden Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Fahrzeugen kommen. Mercedes-Benz Cars plant für das Gesamtjahr 2018 daher nun einen Absatz in der Größenordnung des Vorjahres. Im chinesischen Markt wird weiteres Wachstum erwartet. Der Absatzausblick wird weiterhin durch das attraktive und innovative Modellportfolio, dessen Vielfalt im Jahr 2018 größer ist als je zuvor, unterstützt. Absatzimpulse werden durch die SUVs erwartet. Die neue A-Klasse als Vorbote der neuen Generation der Kompaktwagen sowie die modellgepflegte C-Klasse und die E-Klasse Familie gehören im Jahresverlauf neben den SUVs – allen voran dem GLC – ebenfalls zu den Hauptabsatztreibern. Das viertürige Stufenheckmodell der A-Klasse wird Ende 2018 neue Impulse setzen. Die batterie-elektrischen smart Modelle sind seit Mai die ersten vollelektrischen Vertreter der EQ-Familie auf den Straßen und sind mit optionalem 22-kW-Boardlader mit Schnellladefunktion perfekt für die urbane Mobilität. Darüber hinaus führt die Pkw-Sparte weltweit neue attraktive Mercedes-Benz Modelle ein. Dazu gehören von der Performance-Marke Mercedes-AMG die neuen 53er-Modelle des CLS sowie die AMG Modelle der C- und E-Klasse Baureihen. Die AMG Sportwagen-Familie wird dieses Jahr durch den Mercedes-AMG GT 4-Türer erweitert.
Daimler Trucks geht für das Jahr 2018 davon aus, dass der Gesamtabsatz deutlich über dem Vorjahresniveau liegen wird. Ausschlaggebend dafür ist die spürbare Erholung wichtiger Märkte. In der NAFTA-Region erwartet das Geschäftsfeld, dass die Verkäufe aufgrund der weiteren Markterholung deutlich über dem Vorjahresniveau liegen werden. In der Region EU30 rechnet die Lkw-Sparte mit Verkäufen in der Größenordnung des Vorjahres. In Brasilien wird für das Jahr 2018 ein Absatz erwartet, der das niedrige Niveau des Vorjahres deutlich übertrifft. Für Indien geht Daimler Trucks ebenfalls von einer deutlichen Absatzsteigerung aus. Auch in Indonesien dürfte der Absatz erneut deutlich wachsen, und in Japan wird ein Absatz erwartet, der in etwa auf dem Niveau des Vorjahres liegen sollte.
Mercedes-Benz Vans plant für das Jahr 2018 einen deutlichen Absatzanstieg. Besonders starkes Wachstum erwartet das Geschäftsfeld in China und in den USA. In der Region EU30 wird mit einem leichten Zuwachs gerechnet, nicht zuletzt auch durch die neue X-Klasse. Im Rahmen der Geschäftsfeldstrategie »Mercedes-Benz Vans goes global« wurde das Portfolio um die Mercedes-Benz X-Klasse, einen Premium-Pickup für Märkte in Europa, Südafrika, Australien und Neuseeland erweitert. In Lateinamerika ist die Markteinführung für das Jahr 2019 vorgesehen. Zusätzliches Wachstum erwartet die Transporter-Sparte im Jahr 2018 vom neuen Sprinter, der künftig auch in Nordamerika produziert wird.
Für das Jahr 2018 rechnet Daimler Buses weiterhin mit einer deutlichen Absatzsteigerung. Dabei unterstellt das Geschäftsfeld ein spürbares Absatzwachstum in der Region EU30. Nach dem signifikanten Anstieg im Vorjahr wird in Lateinamerika für das Jahr 2018 mit einer weiteren Steigerung gerechnet, allerdings mit einer deutlich nachlassenden Dynamik. Eine positive Absatzentwicklung erwartet die Bus-Sparte auch in Indien.
Daimler Financial Services erwartet für das Jahr 2018 weiteres Wachstum beim Vertragsvolumen. Das Neugeschäft wird in der Größenordnung des Vorjahres erwartet. In China wächst das Neugeschäft weiter sehr dynamisch. Neue Marktpotenziale erschließt das Geschäftsfeld durch neue und digitale Möglichkeiten des Kundenkontakts – vor allem indem die Online-Vertriebskanäle gezielt weiterentwickelt werden.
Ausblick Daimler
Auf Basis der insgesamt positiven Absatzentwicklung geht Daimler davon aus, dass der Konzernumsatz im Jahr 2018 leicht zunehmen wird. In den Geschäftsfeldern Mercedes-Benz Vans, Daimler Trucks und Daimler Financial Services rechnet das Unternehmen mit einem deutlichen Umsatzanstieg. Im Gesc äftsfeld Mercedes-Benz Cars wirken die erwarteten Wechselkursentwicklungen und Lebenszykluseffekte bei einigen Modellen dämpfend auf die Umsatzentwicklung, weshalb für Mercedes-Benz Cars mit einem Umsatz auf dem hohen Vorjahresniveau gerechnet wird. Auch für das Geschäftsfeld Daimler Buses wird nun mit einem Umsatz in der Größenordnung des Vorjahres gerechnet.
Ende März 2018 haben Daimler und die BMW Group die Absicht bekanntgegeben, vorbehaltlich der Prüfung und Freigabe durch die zuständigen Wettbewerbsbehörden, ihre bestehenden Angebote für On-Demand-Mobilität in den Bereichen Carsharing, Ride-Hailing, Parking, Charging und Multimodalität zusammenzuführen und künftig strategisch weiter auszubauen. Dazu haben die beiden Unternehmen eine Vereinbarung zur Zusammenlegung ihrer Geschäftseinheiten für Mobilitätsdienste unterzeichnet. Beide Unternehmen sollen jeweils 50% der Anteile an den geplanten Gemeinschaftsunternehmen der Mobilitätsdienste beider Konzerne halten. Die Gründung der Gemeinschaftsunternehmen wird bei Daimler Financial Services zu einem signifikanten positiven Bewertungs- und Ergebniseffekt führen, der im nachstehenden EBIT-Ausblick berücksichtigt ist.
Wie in der Ad-hoc-Mitteilung vom 20. Juni bekanntgegeben, hat Daimler wegen aktueller Entwicklungen eine Neueinschätzung des Ergebnispotenzials für das Geschäftsjahr 2018 vorgenommen. Maßgeblich dafür war, dass bei Mercedes-Benz Cars aufgrund der erhöhten Einfuhrtarife für US-Fahrzeuge in den chinesischen Markt von geringeren als bisher erwarteten SUV-Absätzen sowie höheren – nicht vollständig an die Kunden weiterzugebenden – Kosten auszugehen ist. Dieser Effekt kann durch eine Neuallokation der Fahrzeuge in andere Märkte nicht vollständig kompensiert werden. Maßgeblich ist weiter, dass in der zweiten Jahreshälfte im Zusammenhang mit dem Zertifizierungsprozess nach dem neuen Standard WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) mit Belastungen zu rechnen ist. Des Weiteren wird das Ergebnis von Mercedes-Benz Vans im Zusammenhang mit dem Rückruf von Diesel-Fahrzeugen belastet. Zudem wird das Ergebnis des Geschäftsbereichs Daimler Buses durch die schwächere Nachfrage als erwartet in Lateinamerika negativ beeinflusst.
Aufgrund mehrerer Faktoren wird es bei Mercedes-Benz Cars im weiteren Jahresverlauf zu vorübergehenden Einschränkungen bei der Verfügbarkeit von Fahrzeugen kommen. Das bedeutet auch, dass manche Kunden auf margenschwächere Fahrzeuge umsteigen müssen. Zu den Faktoren gehören unter anderem die bekannten Auslieferstopps für einige Diesel-Modelle sowie Herausforderungen in der Lieferkette. Zudem dauert die Zertifizierung von Fahrzeugen in einigen internationalen Märkten derzeit länger als üblich. Daimler arbeitet seit längerer Zeit mit Hochdruck an Software-Updates, der Umstellung des europäischen Teststandards auf WLTP sowie der Klärung offener technischer und rechtlicher Fragen. Daher ist Daimler bei der Zertifizierung neuer Modelle teilweise nicht so weit wie erwartet. Entsprechend geht Daimler aus heutiger Sicht davon aus, dass das EBIT von Mercedes-Benz Cars im dritten Quartal deutlich unter dem Niveau des zweiten Quartals 2018 sowie des dritten Quartals 2017 liegen wird und dass die Bestände temporär ansteigen werden. Aufgrund der unverändert hohen Nachfrage nach Mercedes-Benz Fahrzeugen rechnet das Unternehmen jedoch damit, dass sich die Situation im vierten Quartal wieder normalisieren wird und die Bestände bis zum Jahresende 2018 wieder abgebaut werden können. Die beschriebenen Faktoren gelten sinngemäß auch für Mercedes-Benz Vans. Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass auch das Geschäft von Mercedes-Benz Vans beeinträchtigt wird.
Auf der Basis dieser Effekte sowie der erwarteten Marktentwicklung und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder geht Daimler davon aus, dass das Konzern-EBIT im Jahr 2018 leicht unter dem Niveau des Vorjahres liegen wird.
Die einzelnen Geschäftsfelder haben für das Jahr 2018 folgende Erwartungen für das EBIT:
– Mercedes-Benz Cars: leicht unter Vorjahresniveau,
– Daimler Trucks: deutlich über Vorjahresniveau,
– Mercedes-Benz Vans: deutlich unter Vorjahresniveau,
– Daimler Buses: in der Größenordnung des Vorjahres und
– Daimler Financial Services: in der Größenordnung des Vorjahres.
Trotz nochmals höherer Vorleistungen für neue Produkte und Technologien dürfte der Free Cash Flow des Industriegeschäfts deutlich über dem Niveau des Vorjahres liegen und auch die Dividendenausschüttung im Jahr 2018 übertreffen. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass der Free Cash Flow des Industriegeschäfts im Jahr 2017 durch eine außerordentliche Zuführung in Höhe von 3 Mrd. € in das deutsche Pensionsvermögen der Daimler AG geschmälert wurde.
Um die anspruchsvollen Wachstumsziele zu erreichen, werden die bereits sehr hohen Investitionen in Sachanlagen (i. V. 6,7 Mrd. €) im Jahr 2018 leicht erhöht werden. Sowohl Mercedes-Benz Cars als auch Daimler Trucks werden im Jahr 2018 vor allem in Folgegenerationen für bestehende Produkte, in neue Produkte, in globale Komponentenprojekte, in den Ausbau der Produktionskapazitäten und in die Optimierung des internationalen Produktionsnetzwerks sowie das weltweite Produktionsnetzwerk für die Elektromobilität investieren.
Auch bei den Forschungs- und Entwicklungsleistungen werden Umfänge leicht über dem Niveau des Vorjahres von 8,7 Mrd. € erwartet. Zu den wesentlichen Einzelprojekten bei Mercedes-Benz Cars gehören die Nachfolgemodelle der aktuellen S-Klasse sowie der C-Klasse. Außerdem wird in neue effizientere Motoren, alternativ angetriebene Fahrzeuge und Antriebssysteme, autonomes Fahren und in Konnektivität investiert. Bei Daimler Trucks liegen die Schwerpunkte auf Aktivitäten in den Bereichen Kraftstoffeffizienz und Emissionsreduzierung sowie bei Aufwendungen für maßgeschneiderte Produkte und Technologien für wichtige Wachstumsmärkte. Außerdem gewinnen die Zukunftstechnologien Elektromobilität, Konnektivität und automatisiertes Fahren weiter an Bedeutung.
Vor dem Hintergrund weiterer Effizienzsteigerungen im Rahmen der mittel- und langfristig ausgerichteten Programme zur strukturellen Verbesserung der Geschäftsprozesse geht das Unternehmen davon aus, dass die Wachstumsziele mit einem nur geringfügig wachsenden Personalbestand erreicht werden können
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