Der Bus gilt als eins der sichersten Transportmittel um zu Reisen. Grund dafür sind die durchaus spektakulären Busfahrer-Sicherheitstrainings von Mercedes-Benz und Setra. Seit drei Jahrzenten bildet die Dienstleistungsmarke Omniplus Fahrer und Fahrerinnen aus. Inzwischen wurden annähernd 20.000 Fahrerinnen und Fahrer geschult.
Mercedes-Benz und Setra sind traditionell branchenweit Vorreiter bei der Entwicklung von Sicherheits- und Assistenzsystemen für Omnibusse. Der entscheidende Faktor für eine unfallfreie Fahrt mit einem Omnibus sitzt jedoch vorne am Steuer, es ist der Fahrer. Daher flankiert Daimler Buses die technische Entwicklung durch intensive und praxisorientierte Fortbildungen des Fahrpersonals.
Maßgeschneidertes Omnibus-Fahrsicherheitstraining
„Die Resonanz hat uns überrollt“, so erinnern sich heute die Initiatoren des ersten Sicherheitstrainings. Ende 1992 hatte der Vertrieb von Mercedes-Benz Omnibus seine Kunden angeschrieben und auf das neue Sicherheitstraining aufmerksam gemacht. Als man nach den Feiertagen zu Beginn des Jahres 1993 an die Arbeitsplätze zurückkehrte, lagen bereits Anmeldungen von 40 Busunternehmen vor.
Zusammen mit unabhängigen Experten, etwa der Deutschen Verkehrswacht und dem Deutschen Verkehrs-Sicherheitsrat, entwickelten die Fachleute von Mercedes-Benz zusammen mit engagierten Omnibus-Fahrlehrern in wenigen Monaten ein maßgeschneidertes Omnibus-Fahrsicherheitstraining, die erste deutschlandweit angebotene Schulung dieser Art. Es ergänzte ideal die bereits vorhandenen Veranstaltungen für wirtschaftliches Fahren, Pannenhilfe sowie das Werkstatttraining. Unter EvoBus wurden die Programme beider Marken zusammengeführt und in der Folge unter dem Dach der Dienstleistungsmarke Omniplus angesiedelt.
Omnibusfahrer müssen "Fortbildungsmaßnahmen" nachweisen
Rund zehn Jahre später wurde das Fahrsicherheitstraining von Omniplus als erste Veranstaltung seiner Art nach dem Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz (BKrFQG) zertifiziert. In ihm ist geregelt, dass Omnibusfahrer im gewerblichen Personenverkehr zur Verlängerung ihrer Fahrerlaubnis seit 2006 innerhalb von fünf Jahren insgesamt 35 Stunden Fortbildungsmaßnahmen nachweisen müssen.
Spektakuläre Schulungen von VIP-Fahrern bis zum Großbetrieb
Neben klassischen Schulungen vieler tausend Fahrerinnen und Fahrern von privaten und öffentlichen Busunternehmen standen in den drei Jahrzehnten auch immer wieder außergewöhnliche Veranstaltungen auf dem Programm. Beispiele waren Sicherheitstrainings für die Fahrer der Mannschaftsbusse der Fußball-Bundesliga, oder der Busfahrer für die Teilnehmer an der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.
Eine extreme Herausforderung bedeutete die Schulung von rund 1400 Fahrern eines großen deutschen Verkehrsbetriebs innerhalb von wenigen Monaten. Aus dem Rahmen fielen auch die Trainings für 85 Fahrer eines Tourbus-Unternehmens oder das VIP-Fahrertraining für die Busfahrer eines vorderasiatischen Potentaten. Das Angenehme mit dem Nützlichen verband ein norddeutscher Busbetrieb: Es koppelte die Übernahme von mehreren neuen Setra Doppelstockbussen in Neu-Ulm mit einem Fahrsicherheitstraining seiner Mannschaft auf dem Heimweg.
Gestaffeltes Angebot unterschiedlicher Fahrsicherheitstrainings
Seit dem Beginn 1993 haben die Schulungsexperten das Fahrsicherheitstraining fortlaufend weiterentwickelt. Gestartet als Weiterbildung für Reisebusfahrer, ergänzte schon 1994 eine spezifische Schulung für Stadtbusfahrer das Programm.
Begonnen als umfangreiche dreitägige Schulung, ist das Sicherheitstraining von Omniplus heute gestaffelt. Das Programm reicht vom eintägigen Intensivkurs beim Busunternehmen vor Ort (Basic-Sicherheitstraining) oder in verschiedenen Fahrsicherheits-Zentren (Basic-Plus-Sicherheitstraining) bis zum umfassenden Premium-Sicherheitstraining mit zwei Tagen Dauer. Der Ablauf erfolgt mit eigenen Schulungsfahrzeugen von Mercedes-Benz und Setra oder – auf Wunsch – mit den eigenen Fahrzeugen des Kunden. Für alle gilt: Kleine Gruppen und ein großer Praxisanteil sind das Fundament für erfolgreiche Kurse.
Risiken erkennen, Gefahren vermeiden und der richtige Umgang mit trotzdem eintretenden Gefahrensituationen, so lautet damals wie heute das Motto in den Sicherheitstrainings. Sie werden von erfahrenen Omnibus-Fahrtrainern durchgeführt. Bestandteile des praktischen Trainingsteils sind unter anderem das bessere Kennenlernen der Fahrzeug-Abmessungen bei Handling-Übungen, das Bremsen und Ausweichen auf verschiedenen Fahrbahnbelägen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten sowie Brems- und Lenkmanöver in Kurven, ebenfalls mit unterschiedlichem Tempo.
Funktion und Bedienung von Sicherheitseinrichtungen
Zu mehr Sicherheit im Umgang mit einem Reisebus zählt ebenfalls die detaillierte Information über die Funktion und sichere Bedienung von Omnibus-Sicherheitseinrichtungen wie der Bremsanlage, Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) mit seinen zahlreichen Unterfunktionen, Active Brake Assist (ABA), Abstandsregeltempomat (ART), Spurassistent (SPA) und weiteren Assistenzsystemen.
Was 1993 mit einem ersten spezifischen Fahrsicherheitstraining für Busfahrer begann, ist heute längst ein selbstverständlicher Bestandteil der Weiterbildung. Fachleute sind sich sicher: Neben der Einführung und ständigen Weiterentwicklung von modernen Sicherheits- und Assistenzsystemen hat die Schulung von inzwischen rund 20.000 Fahrerinnen und Fahrer Unfälle vermieden und Fahrten mit Omnibussen noch sicherer gemacht.
Einbettung in eine Vielzahl praxisorientierter Trainings
Die Experten der Omniplus Fahrertrainings bieten über das Fahrsicherheitstraining hinaus zahlreiche weitere Kurse und Fortbildungs-Veranstaltungen für Busfahrer
an – Sicherheitsaspekte spielen dabei eine wesentliche Rolle. Im ExpertHandling Training zum Beispiel lernen Busfahrer die komplexen Zusammenhänge der technischen Details des neuen eigenen Omnibusses besser kennen und erfahren, wie sie dieses Wissen im Alltag umsetzen können. Es ist damit eine perfekte Ergänzung zum Sicherheitstraining. Gleiches trifft auf das Notfall-Training zu. Hier lernen Busfahrer richtiges Reagieren in Notfallsituationen und wie sie auch in brenzligen Lagen einen kühlen Kopf bewahren.
Ebenfalls im Angebot ist das Schulbus-Training, sowohl für Fahrer als auch für Schulklassen. Dieses Training findet vor Ort in der Schule statt und setzt sich aus Theorie und einem unerlässlichen Praxisteil zusammen, mit dem Sicherheit auch für die Kinder erlebbar wird. Um das Verhalten gegenüber den Fahrgästen zu schulen, bietet Omniplus Kommunikationstrainings an. Beim Eco-Training wird den Teilnehmern in Theorie und Praxis ein Fahrverhalten erläutert, das eine Kraftstoff-Reduzierung um bis zu zehn Prozent ermöglicht. Schließlich geht es in einem Baustein um die Lenk- und Ruhezeiten und den Umgang mit dem Digitalen Kontrollgerät. Trainings zu „Fitness, Ernährung und Erste Hilfe“ sowie dem „Umgang mit mobilitätseingeschränkten Personen und Erste Hilfe“ runden das Programm ab. Sicherheitsaspekte sind wichtiger Bestandteil aller Trainings.
Das könnte euch auch interessieren:
Lorinser G80: 800-PS-G-Klasse auf AMG-G63-Basis Gut. Besser. Lorinser.
Keine Kommentare
Schreibe einen Kommentar