Bosch, Daimler, Mercedes-Benz, Bosch und Daimler zu Community-based Parking, Parkplatzsuche

Parkplatz finden statt suchen: Der Mercedes wird zum Freien-Parkplatz-Melder

Bosch, Daimler, Mercedes-Benz, Bosch und Daimler zu Community-based Parking, Parkplatzsuche: Parkplatz finden statt suchen: Der Mercedes wird zum Freien-Parkplatz-Melder
Erstellt am 2. September 2016

Auweia, gemäß einer aktuellen Studie des Verbands der Automobilindustrie (VDA) verbringen die deutschen Autofahrer 560 Millionen Stunden im Jahr allein für die Suche nach einem Parkplatz - das ist die reinste Lebenszeitverschwendung. Oftmals braucht die Suche nach einer Parklücke ebensoviel Zeit wie die Fahrt, sagt die Studie.  Das ist nicht gut für die Umwelt, den Kraftstoffverbrauch und fürs eigene Wohlbefinden. Kann dagegen nicht mal jemand was machen? Mercedes und Bosch wollen jetzt in einem Pilotprojekt zeigen, dass freie Parkplätze an andere Verkehrsteilnehmer gemeldet werden.  Das Prinzip klingt einleuchtend: Ständig fahren Autos an freien Parklücken vorbei, ohne dort zu parken. Wäre es nicht schön, wenn anderen Autofahrern diese Information über Ort und Größe der freien Parklücken zur Verfügung stehen würde? Doch, das wäre schön!
Zu schön, um wahr zu sein? Nein, denn Mercedes-Benz und Bosch arbeiten daran.  Gemeinsam erproben sie das Community-based Parking – ein neuer, intelligenter Service für die schnellere und einfachere Parkplatzsuche. Der Großraum Stuttgart dient zunächst als Testgebiet für ein Pilotprojekt mit verschiedenen Mercedes-Benz-Erprobungsträgern. Mit Hilfe ihrer On-Board-Sensoren generieren die Fahrzeuge Daten über freie Stellplätze am Straßenrand, die sie per Kommunikationsschnittstelle melden und empfangen.  „Fast alle unsere Pkw bei Mercedes-Benz sind intelligent vernetzt. Sind diese dann auch noch mit den entsprechenden Sensoren ausgestattet, ist es für uns nur ein konsequenter Schritt, die quasi beim Vorbeifahren generierten Daten für eine schnelle Parkplatzsuche zu nutzen“, so Sajjad Khan, Leiter Digital Vehicle and Mobility bei Mercedes-Benz. „Mit dem Community-based Parking wird Parken zur Partnerschaft. Die Parkplatzsuche können wir damit deutlich verkürzen und Autofahrer ohne Umwege zu freien Stellplätzen lotsen“, sagt Dr. Rolf Nicodemus, Leiter des Projekts Connected Parking bei Bosch.

Fahrzeuge nutzen vorhandene Sensoren

Die ohnehin im Auto vorhandenen Ultraschallsensoren scannen bei Fahrten mit bis zu 55 Stundenkilometern den Straßenrand kontinuierlich ab. Die Daten über freie Parklücken werden per gesicherte Verbindung vom Daimler Vehicle Backend an die Bosch IoT Cloud zur Verarbeitung geschickt. Mit Methoden des Data Mining werden Lücken am Straßenrand zweifelsfrei als Stellplatz identifiziert: Wird etwa in einer viel befahrenen Straße an einer bestimmten Stelle wiederholt eine freie Lücke erkannt, ist dies mit hoher Wahrscheinlichkeit kein verfügbarer Stellplatz, sondern eher eine Ausfahrt. In einem ersten Ausbauschritt des Services ermitteln Mercedes-Benz und Bosch, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen freien Parkplatz in einer bestimmten Straße ist. In einem nächsten Schritt und bei einer größeren Marktdurchdringung des Community-based Parking soll es später sogar einmal möglich sein, die Verfügbarkeit und Abmessungen von Parkplätzen am Straßenrand in Echtzeit anzuzeigen. Zusammen mit weiteren Informationen über freie Parkplätze, beispielsweise in öffentlichen Parkhäusern werden die Daten des Community-based Parking anschließend als digitale Parkplatzkarte im Display oder in der „Mercedes me“-App angezeigt. Autofahrer können diese dann als Ziel über ihr Navigationssystem anwählen und sich direkt zu den freien Stellplätzen navigieren lassen.

Autor: Mathias Ebeling
 

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