Der Wettergott in der Eifel meinte es wirklich nicht gut mit dem diesjährigen 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Nachdem bereits in der Startrunde ein Regenschauer das Teilnehmerfeld vor große Probleme stellte, machte aufziehender Nebel in der Nacht eine Unterbrechung nötig. Der Nebel hielt sich in der Folge so zäh, dass kein richtiger Restart mehr möglich war, obwohl das Feld am sonntäglichen Mittag nochmal für fünf Runden hinter dem Safetycar auf die Reise ging. So gewann der Scherer-Audi quasi kampflos vor dem Junior-BMW und dem „Grello“-Porsche. Der Mercedes-AMG GT3 vom Team Bilstein mit der Startnummer vier verpasste als Vierter knapp das Podest, um das er in einem freigegebenen Rennen noch hätte kämpfen können.
Mercedes nicht ganz vorn dabei
In den Qualifyingsessions sah besonders die Startnummer 11 vom Team Schnitzelalm Racing sehr stark aus und belegte stets vordere Plätze. Die anderen AMGs hielten sich noch sichtbar zurück. Wie auch fast alle anderen großen Marken war auch im AMG-Lager die Angst vor einer schlechteren BoP-Einstufung offenbar groß. Erst im Einzelzeitfahren am Freitagabend wurden die Karten voll aufgedeckt. Und da zeigte sich, dass AMG tatsächlich einen kleinen Speed-Nachteil hat, denn im ersten Teil des Top-Qualifying flogen mit einem GetSpeed-Auto und zudem ausgerechnet dem Schnitzelalm-AMG zwei hoch dotierte Mercedes raus. Im zweiten Teil dann hatten die AMGs nichts mit der Vergabe der Pole Position zu tun. Bester Startplatz eines Mercedes war Rang 8. Das hat zwar bei einem 24h-Rennen nicht viel zu bedeuten, zeigt aber deutlich, dass AMG diesmal hier nicht ganz auf Augenhöhe war.
Chaotische Anfangsphase
Das Rennen war vom Eifelwetter geprägt. Pünktlich zum Rennstart fing es leicht an zu regnen, was die Reifenwahl zu einer Lotterie machte. Ausgerechnet die AMG-Speerspitze von GetSpeed mit der #130 vertat sich dabei, sodass Maro Engel sich schon in der ersten Runde einen großen Rückstand einhandelte und zudem an die Box zum Reifenwechsel musste. Dadurch mussten er und seine Teamkollegen in der Folge ein extremes Risiko gehen, um wieder Anschluss an die Spitze zu bekommen. Dabei kam es, wie es kommen musste. Fabian Schiller startete auf der langen Geraden ein sehr optimistisches Überholmanöver, bei dem gleich vier Autos nebeneinander die Döttinger Höhe mit Tempo 260 entlang rasten. Dabei berührten sich die Fahrzeuge und Schillers #130 wurde so stark beschädigt, dass man das Rennen später zunächst aufgeben musste.
Auch bereits in der ersten Runde traf der Startfahrer der #8 Adam Christodoulou – ebenfalls von GetSpeed – aufgrund der falschen Reifenwahl einen Kontrahenten und handelte sich einen Schaden an der Front ein. Ein paar Stunden später plankte derselbe Pilot das Auto im Bereich Metzgesfeld ein. Der Brite konnte das Auto zwar noch an die Box zurückbringen, aber aufgrund der starken Schäden war das Rennen vorbei.
HRT fehlerlos
Besser kam die zweite Speerspitze von AMG aus dem Hause Haupt Racing Team ins Rennen. Die Startnummer 3 mit unter anderem Maximilian Götz am Steuer surfte sicher durch die Wetterkapriolen, auch wenn Luca Stolz einmal vom rechten Weg abkam und leicht die Leitplanken berührte. Ähnlich gut erging es der Startnummer 3 vom selben Bilstein-Team. Das dritte Auto von HRT, das in der Pro-Am-Klasse antrat, hielt sich ebenfalls schadlos.
Schnitzelalm holt einziges Mercedes-Podest
Das Team Schnitzelalm Racing, das unter anderem mit MIB Kenneth Heyer antrat, umkurvte in der Anfangsphase sicher alle Schwierigkeiten und kam auch später gut durch den Verkehr, verlor aber ziemlich viel Zeit. Das sollte sich wenig später rächen, denn kurz vor Mitternacht musste das Rennen wegen starken Nebels unterbrochen werden. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Auto mit der #11 gerade die Überrundung des Führenden hinter sich und lag beim Abbruch demzufolge eine Runde zurück. Schade für die Truppe, die eigentlich bis dahin sauber durchgekommen war und in der zweiten Rennhälfte eigentlich angreifen wollte. Trotzdem sicherte sich die #11 den zweiten Rang in der Klasse Pro-Am und kletterte somit auf das Klassenpodest. Das gleiche Kunststück gelang der Startnummer 111 des gleichen Teams, die in der GT4-Klasse SP10 als Dritte ebenfalls auf das Podest sprangen.
Aufgrund des hartnäckigen Nebels zögerte sich der Restart immer weiter hinaus. Gegen Mittag wagte die Rennleitung einen Start hinter dem Safetycar und fuhr fünf Runden, auch um allen Piloten die Mindestfahrzeit von 2 Runden zu ermöglichen. Eine Freigabe des Rennens war aber nicht mehr möglich.
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Ergebnis Mercedes-AMG:
4. Platz: #4 Mercedes-AMG Team Bilstein (Götz, Stolz, Juncadella, Maini)
12. Platz: #3 Mercedes-AMG Team Bilstein (Beretta, Bird, Maini, Owega)
14. Platz(2. Platz Pro-Am): #11 Schnitzelalm Racing (Heyer, Marchewitz, Härtling
18. Platz: #6 Advan x HRT (Haupt, Fetzer, Owega, Aron
36. Platz (3. PLatz SP10): #111 Schnitzelalm Racing (Schumacher, Wiskirchen, Thilenius, Neuser)
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