Patrick Assenheimer beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring - Vorschau mit Interview

Zum zwölften Mal 24h Vollgas auf der Nordschleife

Patrick Assenheimer beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring - Vorschau mit Interview: Zum zwölften Mal 24h Vollgas auf der Nordschleife
Erstellt am 24. Mai 2022

Patrick Assenheimer und die Nordschleife - eine echte Liebesgeschichte! Seit 2011 ist der Heilbronner regelmäßig in der "Grünen Hölle" unterwegs und bestreitet trotz seiner erst 30 Lebensjahre nun bereits sein zwölftes 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Zunächst in der kultigen AutoArenA-C-Klasse und seit 2017 im Mercedes-AMG GT3. Wir blicken auf seine bisherigen Erfolge zurück und haben mit Patrick ausführlich über das Rennen gesprochen.

Patrick Assenheimer mit AutoArenA Motorsport mit dem Kult-W204

Als Patrick Assenheimer im Jahr 2011 sein erstes 24h-Rennen in Angriff war, hatte der damals 19-Jährige gerade seine Rennfahrerkarriere begonnen. Ohne jegliche Junior-Karriere im Kart oder ähnliches wagte sich Assenheimer direkt auf die schwierigste Rennstrecke der Welt - die Nürburgring Nordschleife. Das kam natürlich nicht von ungefähr, sondern basierte auf einem einzigartigen Mitarbeiterprojekt seines elterlichen Autohauses AssenheimerMulfinger. Deren Mitarbeiter bauten in der Freizeit einen damals aktuellen Mercedes-Benz C 230 V6 der Baureihe W 204 zu einem Rennfahrzeug um, mit dem Patrick und seine Fahrerkollegen auf der Nordschleife antraten. In der stark besetzten Klasse V4, in der ansonsten ausschließlich BMW-Fahrzeuge vertreten waren, geriet Patrick Assenheimer und sein AutoArenA-Mercedes schnell zum "BMW-Besieger", denn er konnte viele Erfolge einfahren. So gelangen ihm in seinen sechs Starts beim 24h-Rennen auf der C-Klasse gleich vier Klassensiege und zwei zweite Plätze. Nur der Hattrick, also drei Siege in Folge, blieb ihm verwehrt.

Aufstieg in den GT3 und Beförderung zum AMG-Piloten

Im Jahr 2017 stieg Patrick Assenheimer dann in dem Mercedes-AMG GT3 auf. In verschiedenen Teams fuhr er jedes Jahr das 24h-Rennen, wurde dabei aber vom Pech verfolgt und musste viele Ausfälle hinnehmen. In der Nürburgring Langstrecken-Serie NLS (vormals VLN) lief es besser. Hier konnte Patrick Assenheimer sich 2019 zum Meister der höchsten Klasse SP9 küren. Als Lohn für seine Erfolge wurde er im Anschluss zum AMG-Werksfahrer auf der Nordschleife befördert, eine Ehre, die außer ihm nur sehr wenigen Top-Piloten zuteil wird.

Auch 2022 greift Patrick Assenheimer wieder voll an. Im Mercedes-AMG Team Landgraf mit erweiterter Werksunterstützung teilt er sich das Cockpit mit seinem langjährigen Weggefährten Dominik Baumann. Ebenfalls an Bord sind die zwei Junioren Julien Apotheloz und Luca Trefz, die von den großen Erfahrungen Assenheimers und Baumanns profitieren sollen.

5 Fragen an Patrick Assenheimer:

Hallo Patrick, du bist ja bereits ein "alter Hase" auf der Nordschleife. Wann und in welchem Auto hast du dein erstes 24h-Rennen hier bestritten und wie war das damals?

Mein erstes 24h Rennen war 2011. Das Besondere daran war, ich hatte in diesem Jahr erst mit Motorsport begonnen, bin ohne Kart oder ähnliche vorherigen Aktivitäten im Motorsport als Quereinsteiger dazugekommen und haben direkt den Klassensieg in der V4 eingefahren. das war damals mit unserer AutoArenA-C-Klasse, ein einzigartiges Mitarbeiterprojekt von AssenheimerMulfinger. Ich bin sehr stolz, damals Teil dieses Projektes gewesen zu sein und solche Erfolge damit zu feiern!

Das ist ja schon einige Jahre her. Wie hat sich das 24h-Rennen allgemein und auch speziell für dich verändert?

Ja, schon lange her, fühlt sich aber wie gestern an. Das ist schwierig zu sagen. Am meisten fehlen mir die vielen kleinen Teams, die damals noch in Massen am Start waren. Wir hatte leider die Situation mit Corona, deshalb Rennen ohne Fans, aber auch Rennen ohne viele kleine Rennteams. Alles wird natürlich teurer und es wird immer schwieriger für Teams allgemein, aber vor allem kleine Teams, das Ganze zu finanzieren. Als dann noch die Fans an der Strecke gefehlt hatten, war es für die vielen kleinen Teams gar nicht mehr möglich. Ich hoffe aber dieses Jahr nun auf einen mega Ansturm von Fans und dadurch für die Zukunft wieder eine Möglichkeit, dass wieder mehr kleine Teams an den Start gehen und wir eine Situation wie 2011 haben.

An welches Rennen denkst du besonders gern zurück und an welches eher nicht?

Ich habe hier schon so viel erlebt, ob Freud oder Leid, ich erinnere mich trotzdem an alle gerne zurück, denn dass es nicht einfach ist, macht die Grüne Hölle aus. 

Nordschleife, Nacht, Verkehr, vielleicht noch Regen oder Nebel - liebst du solche kniffligen Situationen und bereitest du dich speziell darauf vor?

Auf jeden Fall! Ich denke, wir lieben alle die Herausforderung, deswegen sind wir hier. Wer beständigeres Wetter will, der sollte nicht in die Eifel gehen. 

Du teilst dir ja das Cockpit in diesem Jahr mit dem erfahrenen Dominik Baumann sowie zwei jungen Talenten. Wie fühlst du dich als "Lehrmeister" und welche Zielsetzung habt ihr für das Rennen?

Ich sehe mich nicht wirklich als „Lehrmeister“, wir verstehen uns alle super und können uns gut ergänzen und voranbringen. Julien und Luci machen einen mega Job bisher und haben einen sehr guten Speed, die werden so einige überraschen. Dominik kennt man gut, zu ihm braucht man nicht viel sagen. Es freut mich aber, nach langer Zeit mal wieder mit ihm zu fahren, immerhin hatte ich meinen ersten Nordschleifen Sieg mit ihm eingefahren! Das Ziel, ganz klar der Sieg in der PRO-AM-Wertung und Top10 Gesamt. Das wird schwierig, aber wir werden alles dafür geben.

Danke und viel Erfolg am Wochenende!

Mercedes-Fans.de ist das ganze Rennwochenende vor Ort und wird Patrick Assenheimer bei seinem zwölften 24h-Rennen auf dem Nürburgring begleiten. 

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