Der Saisonauftakt bescherte dem Mercedes-AMG Petronas F1 Team viele Erkenntnisse, von denen einige Grund zur Hoffnung geben, andere aber auch sehr ernüchternd sind. Positiv waren der tolle Zweikampf zwischen den Altmeistern Lewis Hamilton und Fernando Alonso sowie die Tatsache, dass man bei der Rennspeed durchaus auf Augenhöhe mit Ferrari liegt. Negativ jedoch war der riesige Abstand zu Red Bull sowie der Rückstand zum wiedererstarkten Aston-Martin-Team, die immerhin die gesamte Antriebseinheit von Mercedes nutzen und dem Spender damit um die Ohren fuhren. Toto Wolff hat einige harte Tage vor sich, denn die Hoffnung, dass man mit dem neuen W14 den Rückstand aus dem Vorjahr wettmachen konnte, hat sich zerschlagen.
Lewis Hamilton und George Russell beendeten den Großen Preis von Bahrain 2023 auf den Plätzen fünf und sieben. Beide Fahrer setzten auf eine Strategie mit den Reifenmischungen Soft/Hard/Hard und kämpften sich so durch das Feld. Leider waren sie nicht dazu in der Lage, die überlegene Pace von Red Bull, Ferrari und Fernando Alonsos Aston Martin mitzugehen. Lewis machte auf der Startrunde zwei Positionen gut und lag für einen Großteil des Rennens auf Platz fünf. Daraus wurde nach dem Ausfall von Charles Leclerc zwischenzeitlich Rang vier, diesen verlor Lewis jedoch in der Schlussphase wieder an Alonso. George fiel am Start auf den sechsten Platz zurück, nach einem langsamen Boxenstopp fand er sich nur noch auf P8 wieder. In der Folge war er nah am Aston Martin von Lance Stroll dran, konnte diesen aber nicht im Kampf um P6 überholen.
Lewis Hamilton
Wir haben heute unser Bestes gegeben. Wir sind im Moment das viertschnellste Team, und Ferrari sowie Aston, gegen die wir gekämpft haben, waren einfach schneller als wir. Es war für einen Moment knapp mit Sainz, aber ich konnte nicht dranbleiben und er zog in den letzten Runden einfach davon. Herzlichen Glückwunsch an Fernando und das gesamte Team von Aston Martin. Sie haben heute einen tollen Job gemacht. Das Duell hat für einen Moment viel Spaß gemacht, aber er war zu schnell. Uns fehlt eine Menge Abtrieb, und wir haben noch viel Arbeit vor uns, um mehr Downforce für das Auto zu finden. Sobald wir diesen an der Vorder- und Hinterachse erzeugen können, können wir unsere Pace erhöhen. Wir müssen einfach weiterarbeiten; wir wissen, dass wir noch nicht da sind, wo wir sein müssten. Ich muss jetzt positiv bleiben, den Kopf oben behalten und das Team weiter pushen. Ich werde für das Team voranschreiten und so viele Punkte wie möglich holen.
George Russell
Uns fehlt es an Performance und wir sind weit von dem entfernt, wo wir sein wollen. Aston Martin ist in diesem Jahr das Überraschungspaket, und unser Rückstand auf Red Bull sowie die vor uns liegenden Teams ist zu groß. Das Positive, das wir mitnehmen können, ist, dass es kein grundsätzliches Problem mit dem Auto gibt, außer dass es ihm an Abtrieb mangelt. So dumm es klingt, aber das ist eines der am einfachsten zu lösenden Probleme im Vergleich zu dem, was wir letztes Jahr leisten mussten. Wir sind alle hier, um zu gewinnen. Wenn wir einige Rennen oder einen Teil dieser Saison opfern müssen, um uns eine Chance zu geben, in der zweiten Saisonhälfte oder sogar im nächsten Jahr um Siege zu kämpfen, dann werden wir das tun müssen. Wir wissen, dass das Team gut darin ist, das Auto weiterzuentwickeln und Performance zu finden, aber wir sind noch lange nicht da, wo wir sein wollen. Wir müssen schnell mehr Performance finden. Die Strecke in Bahrain ist ein Sonderfall, aber die Performance wird sich von Strecke zu Strecke nicht mehr als drei Zehntel zum Positiven oder Negativen verändern.
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Das war einer unserer schlechtesten Renntage. Es war überhaupt nicht gut. Uns fehlt überall die Pace. Aston Martin ist sehr schnell, und der Red Bull ist einfach auf einem anderen Planeten. Es tut weh, dass sie so weit vorne sind; es erinnert mich an unsere besten Jahre, in denen wir eine Sekunde auf alle anderen herausgeholt haben. Das ist die Messlatte. Wir müssen jetzt einen Fuß vor den anderen setzen, um zurückzukommen, aber niemand in diesem Team wird das Handtuch werfen. Wir müssen jetzt alles geben, mehr als wir es jemals zuvor getan haben. Aber wir können das schaffen.
Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director
Heute war ein sehr schwieriger Sonntag. Der Abstand zu Red Bull ist riesig, und Aston Martin und Ferrari liegen ebenfalls vor uns. Es ist klar, dass wir noch viel Arbeit vor uns haben. Wir müssen nun zurückreisen und uns einen Plan zurechtlegen, um Verbesserungen zu finden. Uns fehlt es insgesamt an Grip, und auf einer Strecke mit hohem Reifenabbau wie dieser konnten die Fahrer nichts tun, um anzugreifen. Es ist jedoch ermutigend zu sehen, wie das Team an einem Strang zieht und wie gut die Fahrer zusammenarbeiten. Es ist allerdings schon die zweite Saison, in der wir mit einem Rückstand gestartet sind, und wir machen uns keine Illusionen, dass dies für unser Team nicht akzeptabel ist. Wir haben jetzt ein paar Tage Zeit, um uns neu zu formieren und uns vor Saudi-Arabien zu verbessern. Wir werden zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass das nächste Rennen ein besseres wird als dieses Wochenende.
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