Beim Heimrennen des Mercedes-AMG Petronas F1 Teams in Silverstone konnte Lewis Hamilton als Dritter auf das Podest fahren. Das war angesichts der Trainingsergebnisse durchaus überraschend, war aber etwas Glück durch ein Safetycar geschuldet, das genau zum richtigen Zeitpunkt ins Spiel kam, wodurch Hamilton viele Plätze gewann. Sein Teamkollege George Russell hingegen, der auf einer anderen Strategie unterwegs war und zuvor deutlich weiter vorn platziert war, konnte davon nicht profitieren und fiel zurück. Mit Rang fünf sammelte er trotzdem noch wichtige Punkte. Wer gewonnen hat, braucht man eigentlich gar nicht mehr erwähnen, denn Weltmeister Verstappen ist momentan einfach unschlagbar. Überraschend hingegen der zweite Rang von McLaren-Star Lando Norris. Die Verfolger von Red Bull und damit die echten Gegner von Mercedes wechseln sich munter ab. Ferrari, McLaren, Aston Martin und eben Mercedes balgen sich um die Podiumsplätze. Mal sehen, wer im weiteren Verlaufe da die Vorherrschaft übernehmen kann.

Das Rennen in Stichpunkten:

• Lewis Hamilton und George Russell beendeten den Großen Preis von Großbritannien auf den Plätzen drei und fünf.
• George und Lewis gingen von den Positionen sechs und sieben ins Rennen und das Team entschied sich dazu, ihre Strategien aufzuteilen: George startete auf den Soft-Reifen, Lewis auf der Medium-Mischung.
• George verbesserte sich auf der Startrunde um eine Position, während Lewis einige Plätze zurückfiel, bis zum Ende der ersten Runde kämpfte er sich aber wieder bis auf P8 zurück.
• In Runde sieben überholte er Alonso und verbesserte sich damit auf P7. Die Reifen hielten länger als erwartet, wodurch beide Fahrer ohne Boxenstopp bis über die Rennmitte hinaus durchfahren konnten.
• George kam in Runde 28 an die Box und wechselte auf die Medium-Reifen. Lewis stoppte während einer Safety-Car-Phase in Runde 33 und ließ die Soft-Mischung aufziehen. Dadurch konnte er die gewonnenen Positionen behalten und kam auf P3 zurück auf die Strecke, George lag auf P5.
• Beide Fahrer hatten damit zum Restart unterschiedliche Reifen im Vergleich zu den zwei McLaren-Piloten Norris und Piastri aufgezogen, die jeweils vor ihnen lagen. Dadurch sah es danach aus, als ob das Team seine Positionen vielleicht sogar noch verbessern würde können. Trotz einiger mutiger Bemühungen war Lewis jedoch nicht in der Lage, Norris zu überholen, und George konnte keinen Druck auf Piastri ausüben.

Lewis Hamilton
Das Safety Car kam zu einem günstigen Zeitpunkt für uns auf die Strecke, aber letztlich war das der Plan, warum wir auf dem Medium-Reifen gestartet sind. Wir wollten lange fahren, und das konnten wir so umsetzen. Es kam zur richtigen Zeit, und wir konnten einige Plätze gutmachen. Für uns ist es großartig, auf dem Podium zu stehen. Die Saison war bislang ein Auf und Ab, und wir haben noch viel Arbeit mit unserem Auto vor uns. Wir haben unsere Stärken, vor allem auf dem Long Run. George hatte einen tollen Stint auf dem Soft-Reifen, und meiner auf dem Medium war auch richtig gut. Sobald wir das Heck verbessern können, sind wir auf einem guten Weg. Wir müssen nur die guten Teile beibehalten und ein paar weitere hinzufügen.
 
Die Unterstützung durch die Fans war unglaublich und wird von Jahr zu Jahr besser. Ich weiß nicht, wie das möglich ist, denn es ist der Höhepunkt! Die Energie, die jeder mitbringt, ist phänomenal. Silverstone hat wieder einmal eine tolle Show geboten.
 
George Russell
Wir wollten heute aggressiv sein und hatten die Chance, die Strategien zu splitten. Der weiche Reifen fühlte sich im ersten Stint wirklich stark an, aber leider war es sehr schwierig, Leclerc zu überholen. Es gab einige fragwürdige Verteidigungsaktionen, aber am Ende konnte ich ihn passieren. Nachdem ich auf den Medium-Reifen gewechselt hatte, war es ein unglückliches Timing mit dem Safety Car. Manchmal läuft es für dich, manchmal gegen dich. Letztendlich haben wir aber nur eine Position verloren, und ohne wäre ich trotzdem nicht auf dem Podium gelandet. Für mein Rennen hat es nicht viel geändert, und wir können das Positive daraus ziehen, dass es für das Team gute Punkte in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft eingebracht hat.
 
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Im Vergleich zum Qualifying haben wir heute eine gute Performance gezeigt. Wir haben einige Punkte auf unsere engsten Konkurrenten in der Konstrukteurswertung gutgemacht, also können wir von einem soliden Tag sprechen. P3 und P5 sind okay, aber nicht mehr als solide. Ich sehe aber das Positive an diesem Wochenende. Podestplätze sind zwar gut, aber wichtiger ist, dass das Auto Potenzial hat, und wir wollen den Rückstand auf die Spitze verringern.
 
Wir wollten heute einen Unterschied zwischen den beiden Autos haben, und der weiche Reifen ermöglichte ein gutes Wegkommen beim Start. Der Reifen sah schon am Freitag ziemlich widerstandsfähig aus, und das hat sich heute noch einmal mehr gezeigt. Wir waren überrascht, wie lange er durchhielt. Nach dem Neustart bauten die Reifen von Lewis ab, und die McLaren-Fahrer konnten uns hinter sich halten. Es ist schön zu sehen, dass sie sich wieder erholt haben. Wenn man die richtigen Entscheidungen trifft, kann man eindeutig einen großen Schritt machen. Es ist gut für den Sport, dass man vorwärts kommen kann, wenn man die richtigen Dinge tut. Heute hatten sie ein besseres Auto, und man konnte besonders in der Schlussphase auf dem harten Reifen sehen, wie stark sie waren.
 
Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director
Es war super, heute mit einem Fahrer auf dem Podium zu stehen. Wir brauchten das Safety Car, um das zu schaffen, aber wir waren mit einem Auto in der richtigen Position, um die Situation auszunutzen. Insgesamt war es ein solider Tag für das Team und die Fahrer. Wir haben es geschafft, mehr Punkte als Ferrari und Aston Martin einzufahren, was gut für die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft ist. McLaren hat gezeigt, dass sie Podestanwärter sind. Sie waren an diesem Wochenende das zweitschnellste Team, was beeindruckend ist, wenn man bedenkt, wo sie zu Beginn der Saison standen.
 
Wir haben eine gute Basis, auf der wir aufbauen können. Wir kennen die Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen, aber das Feld liegt sehr eng zusammen. Für uns können ein paar Zehntel den Unterschied zwischen einem Podium und den hinteren Punkteplätzen ausmachen. Wir wissen, dass wir uns weiter verbessern müssen, und jeder in Brackley und Brixworth arbeitet hart daran, genau das zu schaffen.