Formel 1 GP von Russland, Vorschau

Nächste Runde im Kampf Hamilton gegen Vettel!

Formel 1 GP von Russland, Vorschau: Nächste Runde im Kampf Hamilton gegen Vettel!
Erstellt am 27. April 2017

Bereits nach drei Rennen scheint sich die Saison 2017 auf einen Zweikampf zwischen Silberpfeil-Pilot Lewis Hamilton und Ferrarifahrer Sebastian Vettel zuzuspitzen. In Sotschi geht die WM in die nächste Runde. Wer hat diesmal die Nase vorn?

Toto über Russland

"Nach einem harten Wochenende muss man einen Schlussstrich ziehen können. Es tut sehr weh, ein Rennen auf diese Weise zu verlieren. Es waren zu viele Kleinigkeiten, die uns den Sieg gekostet haben. Aber es liegt an uns, sie zu beheben. Man muss aufpassen, nicht zu viel über diese Rückschläge nachzudenken. Stattdessen muss man an Lösungen für die Zukunft arbeiten. Das ist wichtig."    "Natürlich müssen wir mit beiden Beinen fest auf dem Boden bleiben. Die Plätze zwei und drei sind definitiv keine Katastrophe. Aber wenn du ein siegfähiges Auto und zwei siegfähige Fahrer hast und das nicht umsetzen kannst, schmerzt dich das - genau so sollte es auch sein."    "Wir wissen, welche Schwächen wir ausbügeln und wo wir in den kommenden Rennen noch sorgfältiger sein müssen, um zu gewinnen. Man muss jedes Problem angehen, es richtig analysieren und einen Plan aufstellen, wie sich eine Wiederholung der Fehler in Zukunft vermeiden lässt. So haben wir die Situation schon einige Male in den vergangenen Jahren bewältigt."    "Ich freue mich sehr für Pascal und die Art und Weise, wie er in Bahrain zurückgeschlagen hat. Er ist noch immer nicht ganz schmerzfrei, aber angesichts der Tatsachen hatte er ein brillantes Wochenende. Er fuhr ein großartiges Qualifying und ein richtig ordentliches Rennen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er seine ersten Punkte für Sauber einfährt. Das freut mich sehr. Er hat die Kritiker eines Besseren belehrt. Esteban hat unterdessen mit Checo Perez einen sehr starken Teamkollegen, mit dem er sich messen kann - und genau das macht er momentan. Er befindet sich auf dem richtigen Weg."    "Es ist sehr gut, dass die Leute positiv über die Formel 1 sprechen. Das enge Duell zwischen Ferrari und Mercedes interessiert die Fans sehr. Es ist aber auch für uns interessant. Dafür bestreiten wir Rennen. Wir sind Racer und wir wachsen mit dem Gegner und dem Duell."    "In Sotschi erwartet uns an diesem Wochenende ein gänzlich anderer Streckentyp. Angesichts der neuen Regeln darf man in dieser Saison nichts als selbstverständlich ansehen. Die Pokale aus den Vorjahren bedeuten nicht, dass wir auch in diesem Jahr automatisch in Russland gewinnen werden. Schon gar nicht, wenn man einen so ernstzunehmenden Gegner wie wir mit Ferrari hat. Wir gehen es einen Schritt nach dem anderen an, wollen gut in das Wochenende starten und fahren dann hoffentlich am Sonntag ein gutes Ergebnis ein."

Feature der Woche: Rennstarts 2017

Es ist kein Geheimnis, dass die neue Fahrzeuggeneration für die Formel 1-Saison 2017 schwieriger zu fahren ist. Weniger bekannt, aber genauso wichtig, ist die Tatsache, dass das Losfahren mit diesen mächtigen Biestern eine erheblich größere Herausforderung darstellt. Die neuen Einschränkungen für den Einfluss der Ingenieure auf die Starts sind der neueste Versuch, um den Einsatz von "Fahrer-Hilfen" zu reduzieren. In der Saison 2017 gibt es neue Grenzen für die Kontrolle der Kupplung sowie den Bewegungsspielraum und die Platzierung der Wippen am Lenkrad. Das Ziel? Das Verhältnis der Handhabung der Kupplung durch den Fahrer und der Menge an Drehmoment, das auf die Strecke übertragen wird, soll direkter ausfallen. Die Fahrer verwenden weiterhin nur eine Kupplungs-Wippe. Aber anders als in den vergangenen Jahren steht die Kontrolle darüber nun in einem linearen Zusammenhang. Die cleveren Einstellungen der Ingenieure sind verschwunden, um bei der Suche nach der richtigen Kupplungsposition, diesem Kupplungspunkt für den perfekten Start, zu helfen. Um einen sauberen Start hinzulegen, musste der Fahrer bisher nur die Kupplung in der breiten Zone - einer Start-Einstellung, die von einem Ingenieur festgelegt wurde - loslassen. Jetzt muss er das Drehmoment mit der Wippe am Lenkrad selbst kontrollieren. Das sorgt für eine sehr direkte Verbindung zwischen dem, was der Fahrer möchte, und dem, was er erhält. Aus diesem Grund wurden die Regeln strikter verfasst, damit die Teams keine Referenzwerte am Lenkrad verwenden, um dem Fahrer beim Start zu helfen. Die Bewegung der Kupplungs-Wippe ist auf 80 mm beschränkt. Zudem ist es verboten, einen Punkt in die Kupplungs-Wippe einzubauen, der sich anders anfühlt - oder an dem der Fahrer sie in einer bestimmten Position halten kann, um ein bestimmtes Drehmoment zu erhalten. Möglich wird dies durch eine weitreichende Ausschlusszone rund um die Wippe. Das bedeutet: Der Fahrer kann nichts weiter bedienen, so lange er die Kupplung verwendet. Dadurch bedient der Fahrer die Wippe selbst ohne fremde Hilfe. Es obliegt jetzt gänzlich dem Fahrer, seine Hand zu positionieren und das Drehmoment des Autos zu fühlen, wenn er beschleunigt. Jene Fahrer, die ein Gefühl für das Drehmoment an den Hinterrädern entwickeln, den Schlupf unter Kontrolle halten und sauber beschleunigen, starten dadurch besser. Jene Fahrer, die etwas zu aggressiv sind, haben durchdrehende Räder. Es liegt alles am Mann hinter dem Steuer.

Unberechenbare Starts sorgen für Spannung!

Angesichts dieser schwierigen Herausforderung mag es eine kleine Überraschung sein, dass es bei den ersten drei Rennen 2017 so wenig Vielfalt bei den Starts gegeben hat. Den größten Startplatzverlust verzeichnete in diesem Jahr bislang Sergio Pérez, der im Nassen in China drei Plätze zurückfiel - dabei spielte das Wetter allerdings eine zusätzliche Rolle. Im Gegensatz dazu starteten die beiden McLaren-Fahrer in Shanghai gut und machten jeweils drei Positionen gut.    Die Silberpfeile haben bislang in den ersten drei Rennen erst eine Position verloren: Lewis fiel in Bahrain beim Anbremsen von Kurve eins hinter Ferrari-Pilot Sebastian Vettel zurück. Im gleichen Rennen verlor Pascal Wehrlein bei seinem ersten Start in diesem Jahr Plätze, kämpfte sich danach aber bis auf Platz elf nach vorne. Wie wurde das erreicht? Einfach gesagt: Die Fahrer üben mehr als jemals zuvor. Es ist typisch für die Formel 1: Gib einem Feld an Weltklasse-Athleten und den besten Ingenieuren eine Herausforderung und sie wachsen mit dieser. Die besten Rennfahrer der Welt sind nicht unbedingt automatisch auch die Besten darin, eine Wippe im richtigen Moment loszulassen, um einen perfekten Start zu haben. Aber Übung macht bekanntlich den Meister.    Das gilt 2017 mehr denn je. Der Start ist für den Fahrer das Ergebnis von harter Arbeit, nicht von reinem Glück. Die Teams haben die Starts zu einer Wissenschaft für sich gemacht - es gibt Systeme, Technik und Übung. Der perfekte Start ist die Mischung aus harter Arbeit und der Entschlossenheit des Fahrers, stets mit seinen Ingenieuren an einem perfekten Ablauf zu feilen.    Das Rennergebnis eines Fahrers kann durch seine Handlungen in en ersten drei Sekunden des Rennens beeinträchtigt werden. Jetzt haben sie mehr Kontrolle über diesen Teil des Rennens. Damit übernehmen sie mehr Verantwortung. Die ersten Daten zeigen, dass sie diese Herausforderung annehmen - genauso wie man es von den Besten der Welt erwarten würde.    Vor dem Rennwochenende in Sotschi gilt es jedoch eine weitere Herausforderung zu beachten: Den langen Weg bis zur Bremszone für Kurve zwei (wo sich im letzten Jahr ein Unfall ereignete). Von der Pole bis zur ersten Kurve muss der Fahrer in Bahrain 501 Meter zurücklegen. In Shanghai sind es 458 Meter und in Melbourne relativ kurze 383 Meter bevor es in die erste Kurve geht. In Sotschi sind es dagegen 1.029 Meter von der Pole bis zum Scheitelpunkt der zweiten Kurve.    Das bringt einige gänzlich andere Herausforderungen mit sich. Zudem gilt es zum Beispiel, den erhöhten Luftwiderstand der 2017er Autos zu beachten. Dieser wird jedes Auto auf dem langen Weg bis zur ersten Bremszone beeinflussen. Der Pole-Mann wird einen großen Nachteil gegenüber jenen Fahrern haben, die hinter ihm den Windschatten nutzen können. Dies kann ihnen einen Vorteil bringen oder sogar die Auswirkungen eines schlechten Starts ausgleichen. Zum Vergleich mit Bahrain: Angesichts eines doppelt so langen Weges bis zu Kurve zwei könnten die ersten Sekunden des Grand Prix die spannendsten und abwechslungsreichsten der bisherigen Saison werden.

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