War das der erhoffte Befreiungsschlag? In Barcelona gelang den beiden Silberpfeil-Piloten überraschend ein Doppel-Podium, nachdem das Mercedes-AMG Petronas F1 Team nach mehr als 1 1/2 Saisons endlich das "Zero Pod"-Konzept des Rennwagens über den Haufen geworfen hat und ein Update nach herkömmlichem Strickmuster an die Strecke brachte. Und sofort konnten Lewis Hamilton und George Russell mit einer extrem starken Renn-Performance, der nur noch Max Verstappen im Red Bull etwas entgegenzusetzen hatte, glänzen. Zudem konnte man Aston Martin in der Konstrukteurswertung überholen. Kommt die Mannschaft von Toto Wolff so zurück auf die Siegesstraße?
Das Rennen in Stichpunkten:
- Lewis Hamilton und George Russell beendeten den Großen Preis von Spanien 2023 auf den Plätzen zwei und drei.
- Beide Fahrer gingen von den Startplätzen vier respektive zwölf jeweils auf den Soft-Reifen ins Rennen und verbesserten ihre Positionen in der Anfangsphase des Grand Prix. George katapultierte sich auf der ersten Runde bis auf P7 nach vorne, während Lewis sich innerhalb der ersten 10 Runden auf P3 vorkämpfte.
- Nach einem längeren ersten Stint wechselten Lewis und George beide auf die Medium-Mischung und nutzten ihre starke Rennpace, um sich kurz nach der Rennhalbzeit auf P2 und P3 zu schieben.
- Nach dem letzten Stopp für einen weiteren Satz Soft-Reifen belegte Lewis einen komfortablen zweiten Platz, während George auf P3 den Abstand zu Sergio Perez halten konnte. Diese Positionen hielten beide Fahrer auf den letzten Runden und sicherten dem Team damit das erste Doppel-Podium seit Brasilien im vergangenen Jahr.
- Mit dieser beträchtlichen Punkteausbeute rückte das Team auf den zweiten Platz in der Konstrukteurs-
Weltmeisterschaft nach vorne.
Fahrer
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Grid
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Ergebnis
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Schn. Runde
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Lewis Hamilton
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P4
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P2
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1:16.676
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George Russell
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P12
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P3
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1:17.875
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Strategie
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Start
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1. Stopp
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2. Stopp
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Nr.44
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Soft
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Medium (R24)
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Soft (R50)
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Nr.63
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Soft
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Medium (R25)
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Soft (R46)
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Lewis Hamilton
Ich bin nach dem heutigen Tag sehr glücklich. Ich hatte nicht erwartet, dass wir an diesem Wochenende hierherkommen und Zweiter werden würden. Ich hatte heute alles unter Kontrolle. Wir konnten nicht mit dem Red Bull von Max (Verstappen) mithalten, da sie in einer anderen Liga fahren, aber das ist trotzdem ein wirklich positives Ergebnis. Dass George sich von P12 auf P3 vorgearbeitet hat, ist ebenfalls spektakulär. Ich bin dem ganzen Team unglaublich dankbar, jedem in der Fabrik und dem Team LH auf der ganzen Welt, das immer zu mir hält.
Wir lernen mehr und mehr über das Auto und ich hoffe, dass es weiterhin so gut ist wie an diesem Wochenende. Außerdem hoffe ich, dass wir uns von hier an in einer guten Position befinden. Sicherlich wird es noch einige Strecken geben, auf denen das Auto nicht ganz im richtigen Fenster liegen wird, aber die nächsten Rennen sollten uns hoffentlich liegen.
George Russell
Das war heute ein ziemlich gutes Rennen! Heute Morgen war ich sehr zuversichtlich, dass ich von P12 nach vorne fahren könnte, und dachte, dass P5 oder P6 möglich wären. Nach einem guten Start war unsere Pace von Anfang an stark. Nach dem Freitag wussten wir, dass wir eine gute Rennpace hatten, aber man kann sich nie zu 100 Prozent sicher sein, ob sich das auch auf den Grand Prix übertragen lässt. Ich war wirklich froh, dass dem so war, denn ich konnte einige gute Überholmanöver zeigen und das Rennen auf dem Podium beenden.
Dieses Ergebnis unterstreicht all die harte Arbeit und die Anstrengungen, die in der Fabrik in diese Upgrades geflossen sind. Letztes Jahr hatten wir hier ein starkes Rennen, also werden die nächsten Rennen entscheidend sein, um zu sehen, ob wir konstant solche Ergebnisse erzielen und die Lücke zu Red Bull schließen können.
Toto Wolff, Teamchef und Geschäftsführer
Ich bin wirklich zufrieden mit der harten Arbeit, die in Brackley und Brixworth geleistet wurde, und freue mich für jeden im Team. Dies ist ein gutes Ergebnis, aber wir müssen auch realistisch bleiben. Die niedrigeren Temperaturen heute und am Samstag kamen uns sehr entgegen; es war schön frisch, nicht zu heiß und nicht zu kalt, und das Auto befand sich in einem Mega-Fenster.
Wir haben früh in der Saison die Entscheidung getroffen, eine andere Richtung einzuschlagen; das war ein riskanter Schritt, aber alle haben mitangepackt und wir haben ein gutes Rennauto. Jetzt müssen wir einfach weiter an uns arbeiten. Wir sind ein gutes Team, wenn es darum geht, sich weiterzuentwickeln; sobald wir eine klare Richtung vor Augen haben, gehen wir dieser nach. Aber wir müssen unsere Erwartungen realistisch halten. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, um Red Bull einzuholen, aber es ist gut zu sehen, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen.
Andrew Shovlin, Trackside Engineering Director
Es ist großartig, wieder beide Autos auf dem Podium zu sehen. Das ist schon eine Weile her! Wir freuen uns natürlich über das Ergebnis, aber noch befriedigender ist es, die Fortschritte mit dem Auto zu sehen. Das Team hat seit den Testfahrten in Bahrain mit Hochdruck an der Verbesserung des Autos gearbeitet, und es ist schön zu sehen, dass die jüngsten Updates anscheinend mehr Performance gebracht haben.
Die Fahrer haben einen großartigen Job geleistet, um den Spagat zwischen der Notwendigkeit, zu überholen, und den Anforderungen an das Reifenmanagement zu schaffen. Und das Team hat das Rennen sehr gut optimiert. Diese Strecke liegt dem Auto sicher, vor allem auf dem Long-Run, deshalb sind wir realistisch, was unsere Chancen in Montreal angeht. Wir scheinen uns aber in die richtige Richtung zu bewegen, und das ist die Hauptsache. Wir haben in der Weltmeisterschaft gute Fortschritte erzielt; Max ist für uns im Moment eindeutig außer Reichweite, aber wir hatten heute Spaß und freuen uns auf die nächsten Rennen.
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