Wie tief muss ein Mercedes-Benz 190 E 2.6 eigentlich sinken, bevor es endlich einmal heißt: „Nun ist es aber mal genug!“ Fragen wir doch bei Alexander Alf nach, der nach siebenjährigen Umbauphase seines W201 mit diversen Zwischenstadien nun maßgeblich für die starke Erosion der Bodenfreiheit verantwortlich ist.
Seit 2009 lenkt Alexander die Geschicke des Mercedes-Benz 190 E 2.6. Dass die Wahl seines Weggefährten just auf dieses Modell fiel, war kein Zufall. „Der 190er ist für mich der denkbar beste Wagen – sowohl zum Tunen als auch zum Cruisen“, lautet das Bekenntnis des MIB, als Mercedes-Fans seinen W201 im Februar 2015 erstmals vorgestellt hatte. An dieser Aussage wird von Alexander auch zwei Jahre später nicht gerüttelt. Für ihn ist dieses Statement sozusagen in Stein gemeißelt
Next Strike: Die nächste Evolutionsstufe von Alexander Alfs Mercedes-Benz 190 E ist erreicht
Ein Überzeugungstäter ist Alexander geblieben - auch beim Thema „Individuelle Differenzierung!“ Und so schraubt, bastelt und modifiziert Alexander seit sieben Jahren an dem Baby Benz herum. Wenn man sich die nunmehr erreichten Tiefstände bei W201 vergegenwärtigt, dann darf man in dieser Hinsicht schon sagen, dass der 190er infolge des Tunings nicht gerade höhere Weihen empfangen hat. Es ist vielmehr zum Kellerkind geworden - so tiefschürfend bewegt sich dieses Exemplar über den Asphalt.
Ultimatief gesunken: Mercedes-Benz 190 E 2.6
Keine Frage: Alexander hat sich jetzt extrem in die Tuning-Materie seines Benz vertieft. Fast schon abgründig ist der Mercedes auf dem Asphalt aufgelegt. Besäße er noch weniger Bodenfreiheit, dann würde der Baby Benz wohl unterirdisch aufschlagen. Was schlecht ist für Ameisenköpfe, nutzt der sportlichen Optik allerdings ungemein.
Hoch soll der Mercedes 190 leben, aber tief muss er liegen!
Minus 140 mm / 120 mm lautet - so teilt Alexander mit - die aktuelle Tiefstandsmeldung für den W201. Den Niedergang seines Mercedes-Benz hat der MIB als gelernter Kfz-Mechatroniker mit einer Kombination diverser Fahrwerkskomponeten eigenhändig eingeleitet und bis zu diesem abgründigen Ende geführt.
Absolutes Formtief
Es stimmt zwar, dass man von oben in der Regel besser sieht, doch dafür sieht´s unten in diesem Falle besser aus. Ungemein aktiv und agil ist die Wirkung des Mercedes 190, der sich wie vor zwei Jahren bereits in den Sportdress eines 2,5-Liter-16V kleidet. Modifiziert wurde mittlerweile die Front mittels 16V-Stoßstange (ergänzt um Lippe und Lufteinlässe vom BMW M3) und einem in Wagenfarbe (Schwarzblau-Metallic mit Goldflakes) lackierten Grill.
Neues Rad - neuer Look
Obwohl sich das Designkleid des 190er nicht wesentlich anders als vor zwei Jahren präsentiert, schaut der Mercedes-Benz gleichwohl grundlegend verändert aus. Dieser Eindruck ergibt sich nicht nur aus der bereits erwähnten extremen Tieferlegung, sondern liegt zu einem Gutteil auch an den MAE-Rädern.
8,5 x 17 ET35 ist bei den MAEs das Maß der Dinge. Mit poliertem Bett und in Wagenfarbe lackiertem Felgenstern passen die Räder, die auf sehenswerte Weise in den vorn um 20 mm und hinten um 40 mm geweiteten Radhäusern versenkt sind, sehr gut zur sportiven Aufmachung des 190er. Gefahren werden die Felgen übrigens mit Hankook-Pneus der Dimension 205/40 R17
Die Dynamik, welche die optische Präsenz des W201-Exterieurs ausstrahlt, wird im Innenraum, der komplett von grauem Stoff auf schwarzes Leder/Alcantara umgerüstet wurde, gespiegelt. Mittlerweile ist auch das Edelholz-Dekor und der Holzschaltknauf Geschichte - nun sollen schwarzer Marmorlook dem Dekor als Zierde und ein schwarzer-Leder-Shifter vom R170 zur Bedienung der Automatik dienen.
Oben auf der Agenda: Kraftvermehrung
Auch im Motorraum sind Veränderungen geplant. Zum Fototermin rollte der 190er noch mit einem 160 PS starken 2,6-Liter-Sechszylinder und einer nach mehr klingenden, recht starken Klangkulisse an. Die satte Klangfülle der modifizierten Ernst-Abgasanlage darf als Gruß aus der Zukunft verstanden werden, denn der Einbau eines komplett revidierten 3-Liter-Sechszylinders (M103) war zum Zeitpunkt des Fotoshootings schon beschlossene Sache.
Und so geht es eben immer weiter bei diesem Projekt, bei dem Alexanders Lust am Mercedes-Benz 190 und sein Spaß am Schrauben offenbar nie aufhört und infolgedessen ein Ende der Umbaumaßnahmen mit finaler Gültigkeit derzeit nicht abzusehen ist.
Text & Fotos: Mathias Ebeling
39 Bilder
Fotostrecke | Mercedes-Benz 190 E: „Ultimatief“ gesunken : Vom Niedergang eines W201: Beim Baby-Benz-Projekt wurde ein neuer Tiefstand erreicht
Mercedes-Fans Technische Daten
Fahrzeugtyp: Mercedes-Benz 190 E 2.6 (W201)
Baujahr: 1992
Motor: Reihensechszylinder, Hubraum: 2598 ccm, Leistung: 160 PS, K&N- Luftfilter Motorraum lackiert, Eigenbau-Mittelschalldämpfer, Endschalldämpfer von Ernst Car-Design mit zwei 90 x 76-mm Endrohren
Getriebe: Vierstufen-Automatik
Bremsen: Original
Räder: MAE in 8,5 x 17 ET 35 rundum, neu aufgearbeitet, Felgen in Wagenfarbe plus Goldflakes lackiert
Reifen: Hankook in 205/40 R17 vo/hi
Fahrwerk: Lowtec-Federn, minus 140/120 mm, 15 mm/20 mm Distanzscheiben je Seite vo/hi
Karosserie: Neulackierung in Schwarzblau-Metallic mit Goldflakes, Grill in Wagenfarbe/Hochglanzschwarz lackiert, Seitenschwellerleisten, Heckschürze, Heckspoiler und Frontstoßstange vom Mercedes 2.5 16V, Spoilerlippe vom BMW E30 M3, Kotflügel mit Lufteinlass vom Mercedes 2.5-Liter-Turbodiesel, Hella-Scheinwerfer, Evo-2-Rückleuchten, Radläufe vorn um 40 mm und hinten um 20 mm je Seite geweitet
Innenraum: Lorinser-Lenkrad, Plasma-Tacho, Leder-SLK-Schaltknauf R170, Pedale vom Mercedes-SLK32 AMG R170 ,Lederausstattung für Sitze und Rückbank, Alcantara-Himmel, graue Innenausstattung komplett gegen schwarzes Interieur getauscht, viele Kunststoffteile mit Alcantara bezogen, Dekor in Marmoroptik
ICE: Pioneer-Doppel-Din-Headunit mit DVD, Lanzar-Endstufe, Hifonics-Lautsprechersysteme
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